John Wesley dürfte den meisten als Live-Gitarrist von PORCUPINE TREE und Steven Wilson bekannt sein, daneben hat er aber bspw. auch auf „Fellini Days“ von FISH als Gitarrist und Songwriter, sowie bei SOUND OF CONTACT, dem Prog-Projekt von Phil Collins Sohn Simon, mitgewirkt. Der vielseitige Musiker veröffentlicht aber auch bereits seit 1994 immer wieder Soloalben, und nun liegt mit „Disconnect“ das neueste Album des Amerikaners vor. Anstatt wie zuletzt übers Internet, hat John Wesley nun mit InsideOut auch ein passendes Label für seine Veröffentlichungen.
Der in der Progszene alles andere als unbekannte John Wesley deckt mit „Disconnect“ ein breites Spektrum ab. Stilistisch liegt das Werk irgendwo zwischen Pop, Alternative-, Prog- und Artrock, ohne sich jetzt auf irgendwas richtig festlegen zu wollen. Da wäre zum Beispiel der leichte Opener und Titelsong, welcher irgendwo zischen MUSE und PORCUPINE TREE liegt, während das folgende 8minütige „Any Old Saint“ recht hart daherkommt, mit fetten Riffs und gefühlvollen Gitarrensoli aufwartet. Das folgende „Once A Warrior“ ist sehr proggig, hier erhält John Wesley an der Gitarre prominente Unterstützung von RUSH-Gitarrist Alex Lifeson. „Window“ ist ein entspanntes, fast schon poppiges Singer/Songwriter Stück. Als weitere exemplarische Songs seien das vom britischen Art Rock geprägte „How Goes The War“ mit seiner ausgefeilten Schlagzeugarbeit und dem zynischen Text sowie die gefühlvolle Ballade „Mary Will“. „Disconnect“ ist sehr abwechslungsreich, dynamisch und intensiv, wirkt dabei immer einheitlich und stimmig. Natürlich ist das Album stark von der Gitarrenarbeit des Meisters geprägt, der auch mal mit einem überlangen Solo wie in „Any Old Saint“ etwas übertreibt. Hinzu kommen die rauchige Stimme und das präzise Schlagzeugspiel von Mark Prator (ex-ICED EARTH).
John Wesley liefert mit „Disconnect“ ein richtig gutes, fesselndes, gitarrenorientiertes Album ab.
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