„Übung macht den Meister, aber kein Meister kann für wahre Magie garantieren“. So steht’s im Infoschreiben des neuen Albums der beiden DREAM THEATER-Musiker John Petrucci und Jordan Rudess. Seit 2000 werkeln die beiden als Duo und lassen sich dabei auf leichten Rock mit starker Jazzmentalität ein. Dabei kommen sie auf einen ganz anderen Nenner als mit DREAM THEATER. Vergleiche damit sind nur eingeschränkt möglich. Mit ihrem Album „An evening with…“ legen sie dem Hörer einen doch recht braven, nicht weniger anspruchsvollen und vor allem ausgereiften Musikstil ans Herz. Man stelle sich vor, man sitze in einem erstklassigen Schicki-Micki-Restaurant, mit einer Türe die nur Anzug und Krawatte toleriert und dabei vordergründig nur bekannte Gesichter reinlässt. Genau in einem solchen Schuppen haben John und Jordan mit ihrem Nebenprojekt ihren Platz gefunden. Man braucht sich keine Klischees erwarten, keine kommerziellen Effekte um die Verkaufszahlen bewusst zu steigern, nein hier dreht es sich einzig und allein um das Ergebnis, das aus dem Zusammenspiel von Gitarre und Klavier resultiert. Ein Album, das mehr auf den technisch versierten Metaller anspielt, oder jene Ottonormalverbraucher, die sich auch gerne mal HERBERT GRÖNEMEYER reinziehen. Absolut ungeeignet also für die Hörergruppe, die Metal und Rock meist nur mit Suff und Grind verbinden. Zu diesem Album macht man sich gerne eine Flasche Edelwein auf und lauscht im bequemen Sessel den Ergüssen der beiden Ausnahmemusiker. „An evening with…“ ist ein Album, das durch seinen gehobenen Anspruch und durch die ruhige Atmosphäre mehr auf das ältere Publikum abzielt und durchgehend beruhigend auf Körper, Geist und Seele wirkt. Gestandene Metaller sollten da lieber erst einmal probehören, da es für viele mit Sicherheit ermüdend wirken kann.