Irgendwie ist es doch ein Traumduo, wenn schon nicht im positiven Sinne, dann wenigstens im passenden. Sowohl der 48-Jährige Wahltscheche Paul Speckmann (u.a. MASTER) als auch der Veröffentlichungswikinger Rogga Johansson (u.a. RIBSPREADER) sind nicht unbedingt dafür bekannt, sich über ihre Grenzen hinaus einen großen Namen gemacht zu haben. Dennoch residieren beide im Underground mit einem gewissen Status, zumindest bei den meisten Genreinteressenten durchaus bekannt zu sein. Nun dachten sich die beiden wohl, es womöglich keine schlechte Idee, die beiden zuletzt selten wirklich fokussiert eingesetzten Kräfte zu bündeln und zu einem gemeinsamen Projekt namens JOHANSSON & SPECKMANN zu transformieren.
An sich ist das bestimmt keine schlechte Sache, denn sowohl der Amerikaner, der hier die Vocals übernimmt, als auch der wütende Schwedenkomponist (hier an Gitarre und Bass) verfügen beide durchaus über entsprechendes musikalisches Potenzial. Dies wurde aber entweder einerseits nie so richtig abgerufen oder verteilte sich über schwammige 19382 Veröffentlichungen im Monat, sodass die teilweise sicher guten Ansätze logischerweise irgendwann verwässerten. Worauf “Sulphur Skies“ stilistisch abzielt, erschien anfangs eigentlich gar nicht so trivial. So widmet sich Johansson doch im Wesentlichen charakteristischem Elchtod mit viel Uffta-Groove, wohingegen Speckmann eher wurzeliger mit gehörigen Thrash-Einflüssen hantiert.
Letzteres ist auch auf “Sulphur Skies“ der Fall, dem der Sänger mit seinem ansprechenden Reibeisen eine leichte Van-Drunen-Note verpasst. Von der weiteren Umsetzung betrachtet, hat man es hier aber leider wieder hauptsächlich mit mehr oder minder einfallsfreier Stangenware zu tun. Das soll nicht heißen, dass JOHANSSON & SPECKMANN handwerklich minderwertige Kost liefern – wäre bei der Erfahrung ja auch gelacht – viel mehr erwartet den Hörer das Erwartete. Leicht ins Ohr gehendes Death/Thrash-Geriffe, dazu untermalendes Schlagwerk und an gewissen Verknüpfungspunkten ein paar hängenbleibende Anhaltspunkte oder Mitgrölpassagen. So schnell wie sich alles festgesetzt hat, blättert es aber eben auch wieder ab.
Schade drum, aber ganz ehrlich, “Sulphur Skies“ braucht man keinem der unzählig besseren Genrewerke vorziehen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!