Joe Bonamassa - Driving Towards The Daylight

Review

Da war doch erst kürzlich was mit JOE BONAMASSA? Ach ja, die DVD “Beacon Theatre – Live From New York” ist erst jüngst erschienen und schon liegt mit “Driving Towards The Daylight” das neue Studioalbum von JOE BONAMASSA vor. Untätig zu sein, scheint dem Amerikaner nicht so wirklich zu behagen. Wie ist es sonst anders zu erklären, dass er in den zwölf Jahren seiner Karriere bereits dreizehn Alben veröffentlicht hat? Das ist eine Leistung, die auf jeden Fall Respekt verdient. Zumal qualitative Einbrüche im Zusammenhang mit dem Namen BONAMASSA nicht zu erwarten sind.

So natürlich auch nicht bei seinem aktuellen Werk “Driving Towards The Daylight”, das erneut eine fulminante Mischung, die das gesamte Spektrum abdeckt, welches man von BONAMASSA gewohnt ist. Stücke wie der relaxte, mit einem coolen Break versehene Opener “Dislocated Boy”, das rockige und zudem etwas aus dem Rahmen fallende “Heavenly Soul”, “I Got All You Need”, “Somewhere Trouble Don’t Go” oder der melancholische Titeltrack  sind stilistisch zwar teilweise nicht so wirklich beieinander, werden aber vom Gitarrenspiel Bonamassas und seiner charismatischen Stimme wunderbar zusammengeführt. Dabei achtet JOE BONAMASSA sehr genau darauf, dass seine Gitarre zwar bluestypisch im Vordergrund agiert, die andere Musiker, sowie die Songs an sich aber genug Platz haben, sich frei zu entfalten. Neben den genannten Nummern kann auch die Kollaboration mit JIMMY BARNES bei dessen Song “Too Much Ain’t Enough Love” als Erfolg verbucht werden. Hier klingt das Spiel von Bonamassa ein wenig nach ERIC CLAPTON (ohne den Meister allerdings zu kopieren), was der Nummer hörbar gut tut. Der alten HOWLIN‘ WOLF-Nummer “Who’s Been Talking?” verpasst er einen bonamassaschen Anstrich, fügt Reminiszenzen an LED ZEPPELIN hinzu und schon klingt der Song wie eine Eigenkomposition.

Man merkt es schon. “Driving Towards The Daylight” hat keine Schwachstellen und balanciert perfekt zwischen den Wurzeln von JOE BONAMASSA, die tief im traditionellen Blues verankert sind und einer modernen, rockigen Variante des klassischen Blues. Puristen mögen die Art, wie Bonamassa an den Blues herangeht vielleicht nicht gut heißen. Im Bluesbereich ist JOE BONAMASSA momentan aber das Maß aller Dinge, auch wenn es vielleicht bessere Gitarristen gibt. Keiner versteht es aktuell besser traditionellen Blues mit modernem (Blues) Rock zu verbinden.

04.06.2012
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