Joe Bonamassa - Different Shades Of Blue

Review

Man darf der Veröffentlichungspolitik von JOE BONAMASSA durchaus kritisch gegenüber stehen, und auch die Frage, ob es nach jedem Studio- auch ein bis mehrere Livealben oder DVDs geben muss, darf gerne gestellt werden. Fakt ist aber, dass der Blues-Gitarrist immer Qualität abliefert. Da macht auch sein neues Album “Different Shades Of Blue” keine Ausnahme.

Die Ingredienzien sind dabei – wie auch schon auf den Vorgängern – gleich geblieben. Aufbauend auf klassischem Blues erschafft sich JOE BONAMASSA seinen ganz eigenen Kosmos aus Rock, Pop und eben Blues. Der Erfolg gibt ihm Recht dabei schon seit Jahren Recht. Zusammengehalten vom brillanten Spiel des Amerikaners, sowie seiner Stimme, können auch auf “Different Shades Of Blue” wieder Rock ‘n’ Roll-Nummern wie “I Gave Up Everything Fou You, ‘cept The Blues” (richtige Einstellung übrigens) neben grandios groovenden Stücken stehen. Eines davon ist “Heartache Follows Wherever I Go”, das extrem geschmeidig auf den Boxen groovt, von geschickt eingesetzten Bläsern unterstützt wird und doch schön rockig daher kommt. Bonamassa ist hier und da etwas weit weg vom reinen 12-Bar-Blues, kreiert dafür aber fesselnde Rhythm ‘n’ Blues-Songs wie “Living On The Moon” oder treibende Bluesrocker der Marke “Oh Beautiful!” und einfühlsame (Pop-)Balladen wie den Titeltrack, die eine natürlich-melancholische Note inne haben, ohne gleich schwermütig klingen zu müssen. “Different Shades Of Blue” ist breit aufgestellt und dürfte keinen Fan von JOE BONAMASSA enttäuschen, zumal der Meister trotz seines immer songdienlichen Auftretens auf dem Album die Saiten natürlich konstant zum Glühen bringt. Das ist eine Kunst, die nur die wirklich ganz Großen beherrschen. Bonamassa gehört zweifelsohne zu eben jenen und er weiß ganz genau, wie er die Songs zu konzipieren hat, ohne dass sie ihm aus dem Ruder laufen. Egal, an welcher Stelle man in das Album eintaucht, es gibt keinen Ausfall zu beklagen. Ein Kritikpunkt, den manch ein Hörer sicherlich anbringen könnte, sind die schon erwähnten Bläsereinsätze. Mich persönlich stören sie weniger, da auch nicht allzu sehr im Vordergrund, ich kann aber nachvollziehen, wenn man dieses Stilmittel nicht mag.

Unter dem Strich bleibt “Different Shades Of Blue” ein wunderbares, modernes Bluesalbum, das sich Fans des Künstlers sowieso zulegen werden, ich aber auch Metallern ohne Scheuklappen ans Herz legen kann. Wer gute, handgemachte Musik abseits von Metal mag, kommt an JOE BONAMASSA schwerlich vorbei.

03.11.2014
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