Job For A Cowboy - Sun Eater

Review

Wenn ein Prädikat unterm Strich für die Jungs aus Arizona stehen kann, dann ist es in jedem Fall Vielseitigkeit. Sicherlich ist die Entwicklung des Quartetts auch auf die nicht ganz unerheblichen Line-Up-Wechsel in den vergangenen Jahren zurückzuführen, wobei lediglich noch Sänger Jonny Davy als Gründungsmitglied erhalten bleibt, dennoch hat sich bei JOB FOR A COWBOY einfach mächtig viel getan. Galt “Knee Deep“ aus dem Jahr 2005 durchaus als so was wie der Referenzsong zum danach boomenden Deathcore-Sektor, so sind die Jungs mittlerweile ganz weit von dieser Tatsache entfernt.

Dass “Sun Eater“ als viertes Album der Amerikaner zweifelsohne als konsequente Nachfolge zum Vorgänger “Demonocrazy“ gelten kann, erklärt vermutlich wieder zu einem starken Prozentsatz die Line-Up-Zusammensetzung, bleibt doch Entsprechende seit der letzten Scheibe komplett gleich. Sowohl Nick Schendzielos (Bass) als auch Tony Sannicandro (Gitarre, beide seit 2011), scheinen einen wesentlichen Teil zur Entwicklung von JFAC zu einem komplexen, todesmetallischen Höllenhund beigetragen zu haben. Stiltypische Breakdowns, Gangshouts oder prollige Smash-Rhythmen sucht man auf “Sun Eater“ vollkommen vergebens, und das steht der Truppe verdammt noch mal gut.

Anno 2014 lassen JOB FOR A COWBOY ihren Songs Zeit, beinahe jeder kratzt an der Fünf-Minuten-Marke, was zwar einerseits ordentlich Rohstoffinput voraussetzt, wobei dieser aber absolut gegeben erscheint. “Eating The Visions Of God“ und der Nachfolger “Sun Of Nihility“ bestechen durch eine breite Tempopalette, lassen sich aber im Vergleich zu alten Werken beinahe gemächlich an. Stattdessen legen JFAC großen Wert auf atmosphärische Dichte, angeschwärzte Düsternis und ein nachvollziehbares, aber definitiv gehobenes Instrumental-Level.

Dazu arbeitet die Band mittlerweile auch mit einer teilweise merklichen Jazz-Facette, kein Wunder, ist das Schendzielos doch auch bei CEPHALIC CARNAGE gewohnt. Insgesamt benötigt “Sun Eater“, trotz durchweg vergleichsweise ordentlicher Verdaulichkeit, einige Durchläufe, dennoch liefern JFAC etwa mit dem angesprochenen “Sun Of Nihility“ oder “Encircled By Mirrors“ mehrere Stücke oder wenigstens Passagen mit erwähnenswertem Wiedererkennungswert. Fazit ist, wer auf modernen, anspruchsvollen Death Metal steht, kommt an JOB FOR A COWBOY nicht mehr vorbei.

10.11.2014
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