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JINJER sind bekannt für ihre komplexen Songstrukturen und die Fähigkeit, verschiedene Genre-Elemente miteinander zu verschmelzen – insbesondere Progressive Metal, Djent, Death Metal und Metalcore. Hier macht der Band aus der Ukraine so schnell keiner etwas vor. Auf ihrer neuen Veröffentlichung „Duél“ setzen sie die Tradition fort, wobei das neue Werk eine noch größere musikalische Tiefe erreicht. Die Songs sind sowohl melodiös als auch schwer, mit häufigen Wechseln zwischen ruhigen, atmosphärischen Passagen und explosiven, energiegeladenen Momenten.
Jinjer setzen die Tradition fort
Die charismatische Frontfrau Tatiana Shmaylyuk glänzt erneut mit einer beeindruckenden Stimmperformance. Sie beherrscht die Bandbreite von aggressivem Growling bis hin zu klaren, melodischen Gesangslinien. Ihr Talent, sich nahtlos zwischen den beiden Stilen zu bewegen, ist eines von JINJERs Markenzeichen und verleiht den Songs eine tiefere Dimension.
„Duél“ bietet außergewöhnlich präzise, technisch anspruchsvolle Riffs und Breakdowns aus dem Djent-Bereich. Gleichzeitig gibt es viele melodische Passagen, die die Härte der Langrille mit einer angenehmen Leichtigkeit ausbalancieren. Besonders hervorzuheben ist der Bass, der nicht nur als Rhythmusinstrument dient, sondern oft die Hauptmelodien trägt und sich als eine treibende Kraft durch das Ganze zieht. Ob das bitterböse, pumpende „Tantrum“ oder ein groovig-entspanntes „Kafka“ – die Scheibe macht ihrem Namen alle Ehre und bietet ein andauerndes, spannendes Kontrastprogramm.
„Duél“: Abtauchen in eine tiefere Dimension
Wie bei vielen Alben von JINJER geht es auch auf „Duél“ um tiefgründige und gesellschaftskritische Themen. Die Lyrics sind oft introspektiv und befassen sich mit persönlichen Kämpfen, sozialen Konflikten und der Dualität des menschlichen Lebens. Das Konzept der inneren Auseinandersetzung und des Kampfs zwischen verschiedenen Facetten des Selbst zieht sich als roter Faden durch die gesamte Veröffentlichung. Die Texte sind nie zu vage oder abstrakt. JINJER schaffen es, komplexe Themen auf eine zugängliche Weise zu behandeln, die sowohl zum Nachdenken anregt als auch emotional berührt.
Vielseitigkeit und technische Brillanz
„Duél“ ist ein Album, das die Band in eine neue Ära ihres Schaffens katapultiert, während sie ihre charakteristischen Elemente beibehält. Die Mischung aus atmosphärischen Momenten und intensiver Energie macht „Duél“ zu einem Erlebnis. Wer JINJER schon immer geschätzt hat, wird definitiv zufrieden sein, und wer die Band noch nicht entdeckt hat, bekommt hier die Möglichkeit, ihren einzigartigen Sound kennenzulernen. „Duél“ ist ein spannender Release, der die Vielseitigkeit und technische Brillanz der Band unterstreicht.
Morjen morjen,
die Scheibe hat mir gestern der Rufus im betreuten Hören nahe gelegt. Ich war jedoch so festgefahren in die ebenfalls gestern erschienene neue Dream Theater und Marko Hietala –
daß ich die Jinjer nachmittags gar nicht für zwischendrin verkraftete und erst heute morgen komplett abackerte.
Mir gefällt das Riffing und die Mucke eigentlich sehr gut!!!!!! aber der Sound ist derart plärrig und im Clipping, daß es mir nicht wirklich Spaß bereitet und zu aggressiv daher kommt.
Von der Musik erinnert mich das sehr an die neue Martyrium: Gaia Uprising, die mir mehr zusagt, da die Gitarren mehr nach Röhre klingen und der Sound nicht so gepreßt ist. Daher gibts von mir nur eine 7/10 – wäre der Sound wie auf der Martyrium – würde ich bei der 9/10 mitgehen:)