Jim Breuer And The Loud And Rowdy - Songs From The Garage

Review

JIM BREUER AND THE LOUD AND ROWDY ist der Name des Projektes um den US-amerikanischen Stand-up-Comedian Jim Breuer und dessen Begleitband THE REGULATORS, das mit seinem Debüt „Songs From The Garage“ gleich mal bei Metal Blade Records gelandet ist. Beste Unterhaltung wird hier versprochen – und zumindest in musikalischer Hinsicht stimmt das auch. In textlicher Hinsicht dagegen nicht so sehr.

Über einen Großteil der Songs fährt Jim Breuer das alte „Zwei unterschiedliche Welten prallen aufeinander“-Klischee, das vermutlich so alt wie die Komödie als Kunstform selbst ist. In dem Falle ist es das idyllische Vorstadtleben in den Staaten, das vom Heavy Metal heimgesucht wird. Dabei besingt Breuer auf „Songs From The Garage“ hauptsächlich alltägliche Probleme wie das komplizierte Familienleben. Nicht sehr kreativ, aber immerhin zweckdienlich. Und wer in einer ähnlichen Situation fest sitzt, wird dem Humor des Comedians zumindest etwas abgewinnen können.

Die Qualitäten von „Songs From The Garage“ liegen aber glücklicherweise sowieso bei der Musik. Und auch wenn sich Jim Breuer und Band mit „Who’s Better Than Us?!“ und „Wannabe“ kleinere Aussetzer leistet, trifft er mit dem Rest der Songs den metallischen/rockigen Nagel auf den Kopf. „Thrash“ eröffnet das Album als eine Art Discount-ANTHRAX-Anthem, bei dem sich Breuer stimmlich interessanterweise zwischen John Bush und Joey Belladonna platziert. Übrigens wurde die Platte von Ex-ANTHRAX-Klampfer Rob Caggiano produziert, der auch sämtliche Soli beisteuerte, aber das nur so am Rande. Weiter geht es mit „Raising Teenage Girls“, dessen Beat an BLOODHOUND GANGs „Mope“ erinnert. Das erste große Highlight der Platte. „Old School“, dessen Text fast ausschließlich aus Rock-/Metal-Referenzen besteht, fällt nur in die Kategorie „nett“, während „Be A Dick 2 Nite“ dann wieder ein richtiger Kracher ist. Ebenso können „Family Warrior“ und „Sugar Rush“ überzeugen.

Eine dicke Überraschung hat Jim Breuer dann noch beim als Intro fungierenden „My Rock’n’Roll Dream“ und dem folgenden „Mr Rock’n’Roll“ in petto: Brian Johnson. Richtig gelesen. Die ikonische AC/DC-Stimme lässt das Axl-Rose-Fiasko fast schon vergessen sein und singt, als gäbe es nichts Schöneres. Zwar ist „Mr Rock’n’Roll“ ein typischer AC/DC-Song, vermengt mit etwas US-Sleaze, aber Junge, wenn das mal nicht „Songs From The Garage“ aufwertet.

Alles in allem ist Jim Breuer also mit „Songs From The Garage“ ein amtliches Debüt gelungen. Klar, einzelne Songs schwächeln etwas und den Humor des Herrn Breuer muss man nicht unbedingt mögen. Spaß machen die Songs jedoch trotzdem. Und Brian Johnson – schön, den Mann wieder zu hören.

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20.05.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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