Dass die Schweizer Formation JESUS AND THE GURUS auch auf ihrem neuesten Album „Wut + Zorn = Revolution“ wieder ihre Vorliebe für Provokationen & Selbstironie auslebt, deutet sich schon vorab auf optischer Ebene an und wird dann auch recht schnell auf musikalischer und inhaltlicher Ebene bestätigt.
Martialische Marschrhythmen werden im Rahmen der insgesamt dreizehn und durchgehend deutschsprachigen Tracks kombiniert mit einer dunklen tiefen Stimme sowie einer oft „bombastischen“ Melange aus Elektronik und verzerrten Gitarren. Gedanken an LAIBACH und RAMMSTEIN lassen sich dabei ebenso unschwer vermeiden wie der Eindruck, dass hier – wie man es von den Schweizern inzwischen ja gewohnt ist – wieder eine gehörige Portion „trashiger Provokation“ am Start ist. Dementsprechend gibt es auch inhaltlich wieder einiges zu hören und die Schweizer holen erneut zu einem gesellschaftspolitischen Rundumschlag aus – angefangen bei Bin Laden & Obama, bis hin zu CNN & Guantanamo sowie Politik & Religion haben die Schweizer wieder einige Themen auf Lager, die sie sich von der Seele reden wollen und dies auf ihre ganz spezielle Art und Weise auch tun.
Provokation und Plattheit liegen wie so oft in solchen Fällen nahe beisammen, auch wenn es natürlich wieder viel „zwischen den Zeilen“ zu lesen gibt. So sollte man neben einer Zuneigung gegenüber der musikalischen Ausrichtung der GURUS auch die Offenheit für deren Provokationen und bedeutungsschwangeren Texte mitbringen, um mit „Wut + Zorn = Revolution“ wirklich etwas anfangen zu können. Ein solches „künstlerisches Konzept“ ist einfach nicht jedermanns Sache – wer mit dem ganz eigenen Zynismus der Eidgenossen jedoch klarkommt, wird auch auf dem aktuellen Album wieder einiges zu entdecken haben.
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