Mit „Burned“ legen die Franken von Jester’s Tear eine halbstündige Eigenproduktion und gleichzeitig ihre dritte Veröffentlichung vor, bei der es durchaus auch Nicht-Franken nicht schadet, mal ein Öhrchen zu riskieren, denn man hat deutliche Entwicklungen zu verzeichnen: der Rock hat nun offiziell Einzug im Hause Jester’s Tear gehalten und man entdeckt die etwas progressiveren Seiten der Musik. Das zusammen mit einem atmosphärisch dichten Sound, geschickt platzierten Keyboards, viel Fingerspitzengefühl und natürlich der markanten und großartigen Stimme von Frontfrau Cerstin Gwen macht „Burned“ zu einem sehr eigenständigen Werk, das sowohl Freunde des Gothic-Genres als auch Rock-Fans (allerdings dann doch der eher weniger aggressiven Art…) ansprechen dürfte. Viel Tempo legt man zwar nie richtig vor, setzt dafür aber auf abwechslungsreichen Tiefgang. Positiv fällt der Ideenreichtum der Platte auf, kann man doch behaupten, dass keines der Stücke einem anderen auch nur ähnelt, was nicht zuletzt der voluminösen und variierenden Stimme der Sängerin zu verdanken ist, die es mit viel Gefühl gut versteht, die Stimmungen der einzelnen Songs zu präsentieren. Bestes Beispiel dafür ist da rockige und teilweise etwas schräge „Siren’s Call“ und das direkt darauf folgende, getragene „My Fear“, das hier übrigens neu als Piano Version interpretiert wurde. Fazit: mit „Burned“ spielen sich Jester’s Tear aus jeglichen Schubladen heraus und legen damit den musikalischen Grundstein in die (meiner Meinung nach) richtige Richtung. Alle mal reinhören!
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