Javelynn - Chimaera At Heart

Review

ASHBURY HEIGHTS sind für Ex-Sängerin Yasmine Uhlin („Yaz“) inzwischen Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft hört auf den Namen JAVELYNN, der neuen Band der jungen Schwedin. Mit „Chimaera At Heart“ liegt nun das Debütalbum des Trios vor und groß war die Spannung, wie Yaz nun ohne ihren ehemaligen Partner Anders Hagström ihren musikalischen Weg geht. Grundsätzlich dürfte gelten, dass allen, denen ASHBURY HEIGHTS gefallen hat, auch JAVELYNN gefallen dürfte – auch wenn man die Bands nicht mehr direkt miteinander vergleichen kann.

Logischerweise fehlen jetzt die männlichen Vocals, was in Sachen Abwechslung natürlich etwas schade ist, aber auch musikalisch darf man jetzt keinen ASHBURY HEIGHTS-Klon erwarten. Die Opener „Wannabe“ und „Die Young“ zeigen nämlich recht schnell, dass es Yaz nun etwas rotziger und punkiger angeht, ohne dabei jedoch auf nette Melodien zu verzichten. JAVELYNN klingen insgesamt schrammeliger, etwas mehr Electroclash-Feeling kommt auf und insgesamt hat man das Gefühl, als könnte sich Yaz hier nun mehr austoben als noch zu ASHBURY HEIGHTS-Zeiten.

Die liebgewonnene Eingängigkeit vergangener Zeiten ist jedoch überwiegend geblieben, beispielsweise bei eher poppigen Songs wie „Morphine“ oder „Infinity“. Regelmäßig schrammelt dabei eine Gitarre quer über die Synthies, die Songs präsentieren sich abwechslungsreich, mal wütend-lasziv („This Song Is Not About You“), manchmal aber auch etwas „überdreht“ („Oh Dear“,“Beat You“) – was eventuell als etwas nervig empfunden werden könnte. Und am Ende gibt es im Rahmen des abschließenden Songs „Crisis“ dann quasi doch noch eine Wiedervereinigung mit Ex-Kollege Anders Hagström, der diesen Song zusammen mit Yaz geschrieben hat. Leider ist dieser dann doch ein bisschen arg wüst ausgefallen und alles andere als ein gelungener Abschluss dieser Scheibe.

Dennoch überwiegt der positive Eindruck, auch wenn die manchmal etwas „wilden“ Electroclash/Punk-Elemente vielleicht nicht jedem zu 100% gefallen könnten.

18.03.2012
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