Japanische Kampfhörspiele - Früher War Auch Nicht Alles Gut

Review

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Eine JaKa-Best Of! Riecht das nicht verdächtig nach Kommerz? Und den prangern die JAPANISCHEn KAMPFHÖRSPIELE schließlich seit Jahren an.

In acht Jahren haben es die Krefelder Grinder auf sage und schreibe vierzehn Releases gebracht, von denen die meisten in sehr überschaubaren Auflagen im Eigenvertrieb unter die Leute gebracht wurden. Das führte natürlich relativ rasch dazu, dass frühe Platten wie „Sektion JaKa“, „Gott ist satt“ oder „Oslo“ zu gesuchten Raritäten avancierten.

Ganz in ihrer antikommerziellen Tradition hatten JaKa aber ein Herz mit ihren Fans und boten die in Scheibenform nur noch schwer erhältlichen Veröffentlichungen auf einer eigens eingerichteten Website (jaka-archiv.de) zum freien Download an. Da diese Möglichkeit aber nicht mehr besteht – vielleicht ja sogar um des Kommerz willen? – ist diese Retrospektive, die sich „Früher war auch nicht alles gut“ nennt, gar nicht mal so verkehrt.

Mit 28 alten Stücken und vier unveröffentlichten Demoversionen neuerer Songs (ab der „Fertigmensch“) bringt es die Platte auf die stattliche Spielzeit von etwas über einer Stunde, kratzt dabei aber jeden Release nur ein wenig an. Die Exklusivität der Originalversionen wird somit nicht angetastet, sondern Interessierten mit einem groben Überblick über das Schaffen der Band lediglich der Mund wässerig gemacht.

Angerissen werden dabei alle Platten vom Debüt „Sektion JaKa“ bis „Die Großstadt stinkt, ist laut und septisch“. Leider fehlen die ganzen Cover-Songs, die die JaKas eingespielt haben (z.B. „Zombie Ritual“ von DEATH, „Reign In Blood“ von SLAYER oder „Take On Me“ von A-HA), komplett.

Die enthaltenen Tracks sind dabei weder remastered, noch neu eingespielt worden, sondern liegen im dumpfen, rauschigen, schrammeligen Original vor. Zwischen fanfreundlicher Rekapitulation, ohne den Besitzern der Originale ans Bein zu pissen, und Liebhaberanspruch kann sich „Früher war auch nicht alles gut“ im Endeffekt nicht entscheiden und bleibt damit eine recht zwiespältige Geschichte.

Wer JaKa noch nicht kennt und kein Old School Proberaum-Fetischist ist, ist mit den besser produzierten neueren Platten wie „Fertigmensch“ oder „Hardcore aus der ersten Welt“ besser bedient. Wer hingegen die Chance witterte, seine JaKa-Sammlung zu vervollständigen, wird diesem Ziel aber nur einen Schritt näher kommen. Aber es geht doch eh nix über die Originale, oder?

20.09.2006

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