Janus - Auferstehung

Review

Das Duo JANUS hat schon mit ihren ersten beiden Alben in der Schwarzen Szene auf sich aufmerksam gemacht, doch was nun nach zwei sehr gelungenen Alben kommt ist größer, bombastischer und intensiver. Wie anders könnte man die geniale Mischung aus Gothic, Industrial Rock, NDH und klassischen Elementen beschreiben?

Schon ein gut durchdachtes Intro „Wenn du mich siehst“, gespickt durch ein Kafka Zitat macht klar, um welch intensive und tiefgängige Musik es sich handelt. Das darauf Folgende „Paulas Spiel“ beleuchtet JANUS von allen Seiten und lebt von einem sehr melancholischen Elektro/Klassik Chorus-Part und einem stürmischen NDH-Refrain. Weiter geht es mit „Ich will seinen Kopf“ – das wohl aggressivste Stück auf der Platte beeindruckt ebenfalls wie der Vorgängertrack, nur diesmal durch harte Elektrobeats und einem guten Gitarrenriff. Doch dann verlässt uns der Bombast der ersten beiden Stücke und es geht in „Scherbengesicht“ eher minimalistisch mit Elektrorhythmus und Streichern zur Sache. „Die Tage werden enger“ ist für mich persönlich wohl das beste Stück auf dem Album, da dieser Song eine schon lange nicht erlebte Gänsehaut hinterlässt. „Neunundachzig“ ist schön anzuhören aber etwas sperrig und geht dank reiner Piano Vertonung ein kleines bisschen in dem Rest unter. Dadurch wirkt „Überleben“ umso bombastischer, welches einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt des Sängers und Songwriters Rig erlaubt und ist wie alle anderen Song sehr poetisch angelegt. In „Du siehst aus wie immer“ machen die E-Gitarren erneut eine Pause und lassem dem programmierten Rhythmus und den Streichern den Vortritt für eine zutiefst traurige Atmosphäre. Das Namensgebende „Auferstehung“ ist mit seinen fast 10 Minuten das längste Stück der Platte und auch das Stück, mit dem man sich wohl am längsten auseinander setzen muss, um den Text deuten zu können. Dieses Stück legt einen krönenden Abschluss für ein Meisterwerk hin.

Was gibt es da noch zu sagen? Ein perfektes Album! Musik in ihrer Professionalität, Texte auf höchsten Niveau, das alles sehr atmosphärisch gehalten und verpackt in einem wundervollem Artwork. Anspieltipp: Komplett durchhören!

25.07.2006
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