Ich bin nicht der größte Fan von JAMES LaBRIEs Hauptband DREAM THEATER und stehe auch seinem Gesang eher kritisch gegenüber. Was ich allerdings anerkenne, sind der Arbeitseifer und die Professionalität, mit der der Sänger immer wieder an seine Projekte herangeht. Auch das neue, nunmehr dritte Studioalbum, das unter seinem Namen veröffentlicht wird, steht der gewohnten Herangehensweise in nichts nach. Abermals hat LaBrie mit seinem Hauskomponisten Guillroy zusammen gearbeitet und erneut kann man von einem gelungenen Album reden.
Dabei fällt „Impermanent Resonance“ weit weniger progressiv aus als ich gedacht habe. Die Songstrukturen sind wesentlich direkter gehalten und die progressiven Elemente im Sound der LaBrie-Band gehen eher auf komplexere Riffs zurück. Die Songs auf „Impermanent Resonance“ sind dem Hörer somit leichter zugänglich, bieten auf der anderen Seite aber auch genug Abwechslung, so dass keine Langeweile aufkommt. Gleiches gilt auch für das Schlagzeugspiel von Drummer Peter Wildoer, der immer wieder mit interessanten Fills und Breaks die Stücke bereichert. Einen Gang zurück geht es hingegen das Aggressionslevel der Platte betreffend. Die Metal-Attacken werden punktierter eingesetzt und weichen an einigen Stellen einer eher poppigen Melodieführung, der auf dem neuen Album mehr Raum eingeräumt wird. Die Platte bekommt hierdurch einen modernen Anstrich, der den Stücken gut zu Gesicht steht und „Impermanent Resonance“ frisch wirken lässt. Songs wie „Undertow“ oder „Lost In Fire“, mit ihren Reminiszenzen in Richtung LINKIN PARK und ähnlich gelagerter Bands, klingen für Fans von LaBries Hauptband zunächst gewöhnungsbedürftig, keine Frage. Wer aber ‚open-minded‘ an die Scheibe herangeht, wird ein Album entdecken, das sich mit jedem Durchlauf weiter entwickelt und auch immer wieder den Weg in den Player der Fans finden dürfte.
Was „Impermanent Resonance“ hingegen abgeht, ist trotz der eingängigeren Ausrichtung der Platte, der Hitfaktor. Die Songs sind alle melodisch und bleiben auch im Ohr, aber die Gänsehautmomente gehen dem dritten Longplayer von JAMES LaBRIE ab. Als Beispiel hierfür nenne ich einmal die gelungene (Halb-)Ballade „Say You’re Still Mine“, die zwar Airplay-Potential besitzt, aber trotz des eingängigen Refrains und der schönen Arrangements nicht als ‚Hit‘ durchgeht. So geht es vielen Songs des neuen Albums – gut, aber nicht überragend. Wer sich an diesen minimalen Mängeln nicht stört, sollte „Impermanent Resonance“ eine Chance geben. Die-Hard-Fans wissen sowieso was zu tun ist.
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