Wer JAMES LABRIE sagt, der muss zwangsläufig DREAM THEATER sagen. Der Sänger des Progressive-Metal-Schlachtschiffes versucht aber immer wieder, aus diesem nahezu übermächtigen Schatten hervorzutreten und hat im vergangenen Jahr sein drittes Solowerk “Impermanent Resonance” veröffentlicht. Pünktlich zur aktuell startenden Europatour seiner Hauptband DREAM THEATER schiebt er nun die Digital-EP “I Will Not Break” nach.
Über den Sinn oder Unsinn von EPs kann man über die Veröffentlichung von “I Will Not Break” hinaus trefflich diskutieren. Nüchtern betrachtet bietet JAMES LABRIE auf der rein digital veröffentlichen EP keinen wirklich Mehrwert. Die Titeltrack “I Will Not Break” ist von dem aktuellen Album “Impermanent Resonance” entnommen, die Songs “Unraveling” und “Why” sind die Bonus-Tracks der europäischen Digipak-Version von eben diesem Album. Die weiteren sechs Songs entstammen dem Album “Static Impulse” aus dem Jahre 2010 und liegen entweder in Demo-Versionen oder Remixen vor.
An dem musikalischen Unterbau von JAMES LABRIE hat sich wenig geändert. Die Stimme erzeugt natürlich eine Nähe zu DREAM THEATER, wobei die Songstrukturen wesentlich kompakter und die einzelnen Tracks weniger ausufernd und progressiv sind. JAMES LABRIE steht für eine gestraffte, knackige Variante von DREAM THEATER, verzichtet dabei aber keinesfalls auf tolle Melodien, einprägsame Vocals und spannende Keyboard-Parts. Dabei klingt JAMES LABRIE stets etwas härter als seine Hauptspielwiese, was durchaus auch den harschen Backgroundvocals seines Bandkollegen Matt Guillory zu verdanken ist. Mit “Unraveling” hat er zudem eine typische Ballade mit an Bord, die man in dieser Form sowohl vom ihm als auch von DREAM THEATER kennt.
JAMES LABRIE liefert im Allgemeinen überdurchschnittliche und empfehlenswerte Veröffentlichungen ab, die sowohl Fans von DREAM THEATER als auch Anhängern von melodiösem Heavy Metal gefallen. Den Hörern sei aber der Kauf von seinen vollwertigen Alben ans Herz gelegt, da diese EP keinen Mehrwert bietet, obwohl “I Will Not Break” für eine EP eine durchaus üppige Gesamtspielzeit bietet. Die drei regulären Songs sind bereits auf beschriebenem Weg zu bekommen, die beigefügten Demo-Versionen und Remixe hinterlassen aber eine faden Beigeschmack. Vor allem die Dub-Step-Remixe verfremden die Songs “I Tried”, “Over The Edge” und “Euphoric” dermaßen, das der Wiedererkennungswert gegen Null geht. Ob man das nun interessant oder überflüssig findet, das muss jeder für sich alleine entscheiden.
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