James LaBrie - Beautiful Shade Of Grey

Review

Soundcheck Mai 2022# 18

JAMES LABRIE ist Musikfans primär als Sänger von DREAM THEATER bekannt. In unregelmäßigen Abständen produziert LaBrie auch Solo-Werke. 2013 lieferte er mit „Impermanent Resonance“ zuletzt ein solches ab, das sich zwischen modern-melodischer und progressiver Musik bewegte. 2022 setzt LaBrie bei „Beautiful Shade Of Grey“ auf minimalistisch und akustische Klänge.

„Beautiful Shade Of Grey“ ist ein akustisches Werk

Unplugged-Alben wurden in den 80ern und 90ern von fast jeder Band produziert. Diesen Trend greift LaBrie gemeinsam mit dem Bassist Paul Logue auf. Bereits der Opener „Devil In Drag” schlägt andere Klänge an, als wir es von DREAM THEATER kennen. Rockig und rund kommt die Musik von LaBrie daher, der akustische Ansatz setzt die Vocals in eine dominierende Rolle. In diesem Kontext rockt sich LaBrie ruhig und entspannt durch sein neues Werk, mal mit unterstützendem Keyboard, in der Regel begleiten die Akustikgitarre sowie die Drums seinen Gesang.

Balladesk melancholisch und nachdenklich wird es bei „Sunset Ruin“, ein Track welchen LaBrie zum Gedenken an seinen 2016 verstorbenen Bruder geschrieben hat. „Conscience Calling“ ist ein A-Cappella-Gesangsinterludium zu dem vom Klaviertönen eröffneten „What I Missed”. Eine Nummer, die elektronisch im DREAM THEATER-Gewand eventuell ganz andere Akzente setzen könnte als in der Akustikversion. Insgesamt ist das Songwriting auf „Beautiful Shade Of Grey“ sehr persönlich, und LaBrie kann sich abseits der DREAM THEATER-Trademarks austoben.

Was in den Vocals von LaBrie steckt, zeigt sich bei seiner Interpretation vom LED-ZEPPELIN-Klassiker „Ramble On“. Im Refrain muss sich LaBrie nicht vor ROBERT PLANT verstecken. Wie die Scheibe mit elektronischer Unterstützung klingen könnte, bringt die elektronische Version von „Devil In Drag” zum Scheibenende zum Vorschein.

Das Album schreit nach einer elektronischen Version

Bei Unplugged-Alben gab es bereits in den 90ern Diskussionen, ob die akustische Interpretation nur Geldmacherei ist oder diese Werke eine größere Bedeutung haben. In der Regel gehen die Künstler den Weg, elektronische Tracks akustisch aufzuarbeiten. LaBrie und seine Mitstreiter kreieren mit  „Beautiful Shade Of Grey“ ein akustisches Werk, das nach einer elektronischen Version schreit. Spätestens der Vergleich von den beiden „Devil In Drag”-Versionen zeigt, dass reichlich Potential in den Nummern schlummert.

13.05.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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9 Kommentare zu James LaBrie - Beautiful Shade Of Grey

  1. nili68 sagt:

    Ist nicht furchtbar, kann man so nebenbei dudeln lassen, aber ich bin auch nicht völlig die Zielgruppe für sowas. Mit Dream Theater im herkömmlichen Sinne hat das nicht viel zu tun und deren Balladen waren für mich schon immer etwas der cheesige Schwachpunkt. 6 Pkt. sind vermutlich okay..

  2. Nici67 sagt:

    @nili68 Wie willst du das Album reviewen, wenn es gar noch nicht erscheint ist?

  3. nili68 sagt:

    Hab‘ ich’s reviewt? Ich habe einen Kommentar zum Song abgegeben. Ist hier ja nicht so ungewöhnlich. Ich hab‘ hier schon off-topigeres gesehen. Mal nicht so spitzfindig und genau lesen.. freundlich gemeint natürlich.

  4. Nici67 sagt:

    @nili 68 ah sorry ich dachte du gehst nicht nur auf den Song ein. Ich reviews dann wenns rauskommt, den Song Devil in Drag bekommt von mir 8/10.

  5. nili68 sagt:

    Kein Problem, reinhören werde ich natürlich trotzdem, schon weil ich mich durchaus als Fan von Dream Theater sehe. Es ist mir natürlich bewusst, dass das James LaBrie solo ist und nicht Dream Theater und ich erwarte nicht haargenau dasselbe nur mit ’nem anderen Bandnamen. 😉

  6. Nici67 sagt:

    @nili 68 Ja, ich werde auch reinhören. Die 2.Single Give and Take fand ich jetzt nicht so gut, vor allem im Vergleich mit Devil in Drag.

  7. nili68 sagt:

    Um etwas qualitativ wirklich Schlechtes abzuliefern ist der eh viel zu routiniert, aber nach meiner YouTube-Exkursion spukt mir leider der Begriff „Altherrenrock“ im Kopf herum. Gesetzt und abgeklärt. Mir fehlt da etwas jugendliche Frische (womit nicht Härte gemeint ist), trotz seines Alters. Naja, mal sehen. Vielleicht überrascht mich das Album ja noch.

  8. Nici67 sagt:

    Es ist kein schlechtes Album, bei weitem nicht! Aber es dümpelt einfach über weite Strecken einfach balladesk dahin ohne wirkliche Knaller. Von diesen finden sich recht wenige wie z.b.Devil in Drag oder Am i Right. Auch Ramble On (Led Zep Cover) oder die E-Version von Devil in Drag überzeugen. Und bei letzterem ist man geneigt zu sagen:“Die Hälfte oder 2/3 elektrisch wär auch nicht schlecht gewesen…“. Insgesamt eher durchschnittliches Album, vielleicht wäre eine Mischung aus Balladen und RICHTIGEN Songs besser gewesen…..

    6/10
  9. nili68 sagt:

    Bei akustischen Balladen merkt man halt eher, wenn das Songwriting ungenügend ist, was man sonst hinter dem Krach verstecken kann.. manchmal.