Jag Panzer - Thane To The Throne

Review

Jag Panzer zur damaligen Zeit waren für mich immer Inbegriff für altmodischen Powermetal ohne irgendwelche Innovationen. Aber anscheinend haben das die 5 der „Colorado Metal Machine“ irgendwie gemerkt. So kann man Jag Panzer mit ihrem Sound neuerdings durchaus in die Iced Earth und Konsorten Schublade schieben, die schon seit langem beweisen, dass Power Metal durchaus Niveau haben kann, nicht unbedingt klischeebeladen ist und dass Powermetaller auch nicht immer kreischend mit einem Nietenunterhöschen durch die Gegend rennen. Obwohl Powermetal nicht unbedingt meine Lieblingsrichtung ist, gibt es durchaus einige relevante Ausnahme – Bands aus diesem Genre. Zu nennen wären da Stratovarius, Iced Earth, Nevermore etc. und neuerdings auch, was ich selber nie geglaubt hätte, Jag Panzer. „Thane to the Throne“ nennt sich ihre neue CD die inhaltlich die Geschichte von Macbeth aufrollt. 17 Tracks und auch eine Gesamtdauer von über einer Stunde fallen mir sofort überaus positiv auf. Das von Jim Morris in den Morrisound Studios produzierte Konzeptalbum glänzt vor komplexer Gitarrenarbeit und großartigen Riffs. „Thane of the Throne“ ist ein Album klassischen Metal´s, wirkt aber trotzdem nicht wie jene missglückten Versuche sämtlicher Powermetalbands, durch das ganze Reunion Gehabe wieder aufzufallen. Dass es auch anders geht, beweisen Harry Conklin und seine Crew, wobei sich die verbesserte Gesangsweise Conklin´s positiv bemerkbar macht. Er singt halt einfach nicht mehr so, als hätte man ihn seiner Männlichkeit beraubt, was in alten Tagen Jag Panzers stellenweise ja noch Gang und Gäbe war. Auch ziemlich metal-fremde Instrumente kommen auf dem neuen Album Jag Panzers zum Einsatz, welche auf „Thane of the Throne“ eine durchaus gelungene Abrundung des Gesamtsounds bringt. Also für alle, die vor lauter belanglosen Veröffentlichungen in dem Powermetal Genre nach den seltenen Rosinen suchen, für die empfehle ich, zumindestens einmal in die etwas andere, ureigene Weise der Macbethgeschichte reinzuhören.

19.06.2000
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