Jaded Heart - Sinister Mind

Review

Die deutsche Band JADED HEART gehörte bisher nicht gerade zu meinen Favoriten. Das neue Werk „Sinister Mind“ ist nun das zweite Opus mit Sänger Johann Fahlberg; keine Angst, Unterschiede zu früher sind im homöopathischen Bereich angesiedelt, denn wir bekommen auch heute stets klare Soli, Cheesy-Refrains aus dem reichhaltigen Fundus des Pop-Rock, Mainstream, Schmalz, bisweilen ein kerniges Riff und eine transparente Produktion geboten.

Im Titeltrack gibts auch Akustikzucker, stets wird geschmachtet; hier handelt es sich um Männer, die noch Reißaus nehmen, wenn Freund Abbath und seine morgensternschwingenden Pandas aufkreuzen. Plastik lässt sich überall verorten; die hohen Noten einiger Kollegen sind mir in diesem Zusammenhang völlig unverständlich, denn EUROPE, JOURNEY oder DEF LEPPARD sind viel besser, weil einfallsreicher, atmosphärischer, vielseitiger.

Ich muss ja zugeben, dass ab „Going Under“ Schweißausbrüche und ein nervöses Zucken der Gesichtmuskulatur dem Rezensenten unnötig zu schaffen machen und das Hören einer Tortur gleichkommt; immer wieder greife ich unwillkürlich nach meinen Wurfsternen, der Player ist so nett in Wurfweite… Diese Songs sind so absehbar, dass sie auch von mir Schwachmat in der Mittagspause bequem zu Currywurst, Kartoffelsalat und Brötchen hätten komponiert sein können und das ist kein allzugutes Zeichen, sag ich einfach mal.

Kurz: JADED HEART bieten billigen Hard Rock der simpelsten Art gemischt mit AOR; es fehlt das Händchen für weite Refrainlinien oder eine ansprechende Strophenphase. Fast möchte man hier kein Talent attestieren. Dem Gesang auch nicht, übrigens, er ist einfach schauderhaft, Punkt. „Open Your Eyes“ zieht einem auch die Schuhe aus, ich merke es mal nebenbei an. Auch für Genrefreunde ist das gar nichts. Was solls, das Album wird verstauben, es hat nichts besseres verdient.

29.10.2007
Exit mobile version