JADED HEART gehören zu diesen typischen Hard-Rock-Bands, deren Alben eine Menge Durchschnitt enthält, die aber gelegentlich ins Schwarze treffen. Best-Of-artige Livealben haben hier eine hohe Daseinsberechtigung. Warum es aber nur sieben (!) Songs auf das CD/DVD-Paket „Live In Cologne“ geschafft haben, sollte kein Publisher beantworten können. So wenige Hits haben JADED HEART wirklich nicht geschrieben. Möglicherweise liegt es daran, dass der Mitschnitt von einem Vorgrupppenprogramm von AXEL RUDI PELL aufgezeichnet wurde, und daher nur ein enges Zeitfenster umfasste. Trotzdem bedaure ich es grundsätzlich, wenn eine Band einen Song wie „Anymore“ geschrieben hat, und es dieser nicht in ein Liveprogramm schafft.
Aber das eigentliche Problem der Platte ist ohnehin ein anderes. Insbesondere wenn man sich für die DVD-Version des Live-Albums entscheidet, wird man herausgefordert sich zu überlegen, wie authentisch das Tonmaterial eigentlich ist. Zu oft ist der Sound aus den Boxen nicht der, den man ausgehend vom Bildmaterial erwartet, insbesondere was Gesang und Backgroundgesang angeht. Ich habe einige JADED HEART Alben in meinem Regal und glaube, dass viele Songs in der Ursprungsversion genauso klängen, würde man die Spuren entsprechend mit Hall nachbearbeiten.
Übrig bleibt eine Platte, die weder als Best Of, noch als Livealbum wirklich funktioniert. Darüber helfen auch DVD-Extras, wie eine zehnminütige Tourdoku, ein Interview und drei Videos nicht hinweg. Selbst leiderprobte Hard-Rock-Fans sollte daher einen Bogen um „Live in Cologne“ machen. Auf dem eigentlichen Konzert mit JADED HEART und AXEL RUDI PELL wäre ich aber gerne dabei gewesen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!