Jacobs Moor - Self

Review

Nach dem Ende der grandiosen STYGMA IV im Jahr 2005 war es lange ruhig um deren Sänger Richie Krenmaier. Was der Mann in der Zwischenzeit gemacht hat, ist mir nicht bekannt. Jetzt meldet er sich aber mit einer neuen Formation zurück: JACOBS MOOR. Musikalisch nicht so ganz weit weg von STYGMA IV, und dennoch sehr eigenständig im Sound. Mit dem  zweiten Album “Self” wartet die Band noch auf einen Labeldeal, den sich das Quintett hiermit einheimsen will.

Musikalisches Konfekt

Die Chancen dafür dürften so schlecht nicht stehen, vermischen JACOBS MOOR doch unterschiedliche Stile in ihrem Sound. Dass den Unterbau damit Progessive Metal bildet, kann man erahnen. Aber auch moderne Elemente kreuzen den Weg des Quintetts. Groovige Parts treffen auf sägende Gitarren und Richies markante Stimme, der er ebenfalls einige neuen Nuancen (verglichen mit früher) zugefügt hat. Als Hörer kann man hier musikalisch eine Menge entdecken. Neben genannten Elementen kommen gerade auch die beiden Gitarristen Johannes Pilcher und Rupert Träxler mit musikalischem Konfekt um die Ecke, der die Grenze zum Notenschach ein ums andere Mal mit stolz geschwellter Brust überschreitet. Klingt ein wenig polemisch? Ist es aber nicht. Die Jungs brauchen sich international sicher nicht zu verstecken. Ganz im Gegenteil. Hier sind Leute am Werk, die ihre Instrumente hörbar beherrschen. Dies kulminiert am Ende des Albums im grandiosen, über elf Minuten langen “Hopeless Endeavour”. Hier zeigt die und vor allem bündelt die Band ihre Stärken noch einmal und spielt sie gekonnt aus. Großes Tennis, Freunde!

Ausgerechnet der Gesang…

Was den Songs auf “Self” ein wenig abgeht, sind die Ohrwürmer. Hier hätte man, bei aller Liebe zum instrumentellen Teil der Kompositionen, gerne auch ein bisschen genauer bei den Melodie hinschauen und mehr Songs wie “The Absence Of Me” oder “Falling To Pieces” auf das Album packen können. Das ist auch der einzige, aber große Kritikpunkt an der zweiten Scheibe der Österreicher. Richie Krenmaier hat mit STYGMA IV ja bewiesen, dass er zu melodischen Großtaten in der Lage ist. Vielleicht ist es auch die aggressivere Art zu singen, die mich ein wenig stört (“Hate Of A New Kind”). Unter dem Strich bleibt es – wie immer – Geschmackssache.

Fans von STYGMA IV sollten JACOBS MOOR eine Chance geben. Proggies ebenso, denn “Self” kann eine Menge und sollte von der Zielgruppe gehört werden. Wer auf progressive Songstrukturen und erstklassigen Gesang steht, darf hier gerne ein Ohr riskieren. Zu entdecken gibt es – wie gesagt – viel.

28.03.2018

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