Die US-Power-Metaller Jacobs Dream haben ja schon mit ihrem Erstlingswerk bei der Fachpresse für reichlich Furore gesorgt, und das völlig zu Recht. Mit „Theater of War“ legen die Amis nunmehr ein ebenfalls saustarkes Album nach, welches den Status der Band weitestgehend festigen dürfte. Neun Songs lang wird hier das geboten, was fast sämtlich Euro-Power-Bands heutzutage abgehrt, nämlich durchgehende Qualität, gute und interessante Texte, die sich auch mal mit anderen Themen als dem Fantasy-Alltag befassen, und dazu einen begnadeten Sänger, der mir ab und an eine Bruce-Dickinson-Gänsehaut beschert. Natürlich kann man den Maiden-Frontmann nicht so leicht erreichen, aber das Feeling ist auch bei David Taylor da, keine Frage. Auffällig ist, dass sich Jacobs Dream eigentlich nie über den flotteren Mid-Tempo-Bereich hinauswagen, was dem Groove der Schiebe aber keine Abbruch tut. Selbst die obligatorische Ballade „Sarah Williams“ kommt überraschend gut rüber, alle Achtung! Was die Langrille aber wahrlich geil macht sind Schätze wie „The Warning“ mit seinem interessanten, christliche (!) Thematiken aufgreifenden Text, oder das geniale „Traces of Grace“, dessen Lyrics man als Kritik an der Gesellschaft durchaus auffassen kann (ja, wir reden wirklich von einer Power-Metal-Band), welches aber durchaus auch mit seinem herrlichen Riffing und den schmissig arrangierten Vocals glänzt. Gegen Ende werden die letzten beiden Songs zwar etwas schwachbrüstiger, aber das hohe Qualitätslevel zu halten fällt natürlich auch schwer. Fazit: Nach Onward der zweite echte Geheimtipp aus den US of A, der dieses Jahr zu uns herüberschwappt. Solange solche Bands noch im Land von Fred Durst und seinen Schergen gedeihen, kann ich des Nachts ruhig schlafen!
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