Jack Frost - Wannadie Songs

Review

Eigentlich waren die Österreicher schon Geschichte, aber wie man so schön sagt, tot geglaubte leben länger. JACK FROST melden sich anno 2005 mit einem neunen Düsterwerk zurück, das die Tradition des Gloom-Rocks, wie man den eigenen Stil gerne bezeichnet, nahtlos fortführt. Merklich Unterschiede zu den Vorgängeralben sind nicht beim ersten Hördurchgang auszumachen, höchstens vielleicht der etwas kommerziellere Unterton, den man an manchen Stellen zu vernehmen glaubt. Dieser Eindruck täuscht allerdings gewaltig, denn „Wannadie Songs“ ist bei intensiverem Hinhören alles andere als ein glatt gebügeltes Gothic-Rock Scheibchen mit hohem Schmachtfaktor. JACK FROST schaffen es erneut, trotz der allgegenwärtigen Endzeitstimmung nicht gar zu überladen zu wirken. Man schmiedet auf „Wannadie Songs“ handfeste Doom Elemente über die sich immer wieder die Schwingen des Gothic-Rocks ausbreiten und an einigen Stellen auch die Vorliebe für 80er Wave-Bands hervortreten. Es wird aber auch Hörer geben, die mit der Mischung der Österreicher ihre Probleme haben werden und das Gebotene recht nüchtern betrachten werden. In der Tat werden weder waschechte Doomster noch kitschverliebte Gothicfetischisten vollends auf ihre Kosten kommen. Genau in diese Kerbe schlagen die Mannen von JACK FROST und schaffen eine verwinkelte Höhlung beider Genres, die es schlicht Wert ist entdeckt zu werden und das meine ich wörtlich, denn „Wannadie Songs“ ist, wie jedes Album der Band, ein Packen Musik, der sich erst nach einer Weile erschließt und selbst dann noch reichlich Unverständnis ernten wird. „Wannadie Songs“ ist ein weiter Beweis der eigenwilligen Marschrichtung der Band und dürfte wohl am ehesten Fans von END OF GREEN begeistern. Starkes Album mit kleinen Schwächen im Detail.

17.05.2005
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