Vor ziemlich genau 15 Jahren kam in Linz, Österreich eine Band zur Welt, zu welcher man an sich mittlerweile nicht mehr viel erzählen müsste und/oder muss. Wer sich etwas in der entsprechenden musikalischen Umgebung auskennt, der weiß, dass es sich bei JACK FROST um die österreichischen Großväter des melancholisch-düster-depressiv-langsamen Rock handelt, die im heutigen Jahr ihr nunmehr 15-jähriges Bestehen feiern und entsprechend feierlich ein weiteres ihrer insgesamt sieben Alben feilbieten.
Ein wenig zurückerinnert, fällt auf, dass die Alben eins sind: und zwar ähnlich. Ähnlich gut oder ähnlich schlecht, das liegt wohl im Auge des Betrachters. Insgesamt neun Tracks zieren den Rundling. Beginnend mit ”Dirty Old Man“, was beinahe ungewohnt flott daher kommt, übergehend zum ebenfalls, für JACK FROST-Verhältnisse, schnellen ”Still“, kehrt dann die Tristesse über ”My Private Hell“ mit ”Leaving Song“ zurück zum Ausgangspunkt. Und hält sich, nicht penetrant, doch recht konsequent. Ziemlich bald kommt dann ein überarbeitetes Schmankerl von THE PRIESTS, genannt ”Red Roses Day“. Von den frostigen Österreichern als Ballade zelebriert, taucht das Stück beinahe in eine Leichtigkeit ein, die so ungewohnt zu sein scheint. Die Interpretation dieses Songs möchte ich als sehr gelungen bezeichnen und es würde mich doch interessieren, wie die Reaktionen von bekennenden und vor allen Dingen außenstehenden THE PRIESTS-Anhängern darauf ist (sofern es die überhaupt noch gibt.)
”In Misery“. Genau so komme ich mir auch vor, als das eben so betitelte Liederl angestimmt wird. JACK FROST begibt sich damit wieder zurück zu alten Pfaden, jedoch nicht ganz so düster und dunkel, selbst wenn für meinen Geschmack dieses Stück eines der heraus ragendsten des Albums darstellt. Dann kommt die wohl eigentümlichste Cover-Version von ”Leaving On A Jet Plane“, die ich jemals gehört habe. Was nicht heißen soll, dass sie schlecht ist. Das Stück von JOHN DENVER ist, wie auch ”Red Roses Day“, keine Drag & Drop-Kopie, sondern im JACK FROST eigenen Stil bearbeitet und interpretiert worden. Das Resultat kann sich auch in diesem Fall sehen lassen.
Passend düster und melancholisch schließen die Ösis ihr Album mit ”For Ages“ ab.
Wer sich Bahn brechende Neuerungen erhofft hat, kann sich gleich mal selbst vor die Birne klopfen und darüber nachdenken, wieso er das tun musste.
Für alle anderen sei gesagt, dass ”My Own Private Hell“ gut in die Sammlung passt, etwas offener ist, nichts desto trotz aber immer am unteren Ende der Seele kratzt.
Hört es Euch an und entscheidet selbst.
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