Ken Anthony war einst Manager von Bands wie Mercyful Fate und Pretty Maids und nebenbei Redakteur für diverse Musikmagazine. Um seine Biographie noch weiter aufzuwerten stellt er eine Band namens Jack Cracker zusammen. Dabei müsste er nach Jahren der Musikbusiness-Tätigkeit zur Erkenntnis gekommen sein, dass Scheiße selten karrierefördernde Wirkung entfacht. Auch wenn die dänische Rocktruppe Jack Cracker mit „Platinum Paranoia“ ganz sicher keine großen Sprünge anvisiert, so ist ihr Album doch mit „Scheiße“ recht treffend umschrieben. Hüftlahmer Glam-Rock mit dem Biss einer losen Zahnprothese – so was hätten Mötley Crüe nicht einmal unter Morphium-Überdosis verbrochen, nicht einmal bei einer Reunion in 20 Jahren. Der Drummer klingt verdächtig nach Drumcomputer, der Bassist ist kaum zu hören und der Mikro-Maltretierer ist Stimme gewordene Plattitüde. Solch aufgesetzter Testosteron-Überschuss macht Gesangseinlagen zur stellenweise peinlichen Zumutung für den Hörer. Das beste daran sind noch die unspektakulären Gitarren-Riffs. Komischerweise leiert die Aufnahme von der Tonhöhe derart stark, man könnte glauben mein CD-Player ist zum defekten Tape-Deck mutiert. Als Bonustrack gibt’s eine konkurrenzlos schlechte Coverversion von AC/DC’s Klassiker „Whole Lotta Rosie“, bei der Manager Ken Anthony selbst das Mikro vokal besudelt. Kann nicht ergründen, warum SO langweiliges 08/15-Songmaterial in SO mieser Umsetzung den Weg auf CD und von dort aus auf internationale Vertriebswege findet. Vielleicht kennt Initiator Ken Anthony die Antwort allein. Aber die kann er ruhig für sich behalten. Fazit: Schrott!
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