J.D. Overdrive - Fortune Favors The Brave

Review

J.D. OVERDRIVE, das J.D. steht übrigens passend für Jack Daniels, machen sich langsam aber sicher daran, ihren Status in der Desert / Stouthern / Stoner Rock Szene zu festigen. Die Polen haben sich im Laufe der Jahre zu einer guten Adresse entwickelt, was man sehr gut auf ihrem neuen Album „Fortune Favors The Brave““ hört. 

Auch mit diesem neuen Werk klingen J.D. OVERDRIVE so überhaupt nicht nach Osteuropa, viel eher möchte man die Band geografisch in Louisiana verorten, denn deren Rock ist einerseits staubtrocken, andererseits Bier- und Whiskey durchtränkt. Fett und schmutzig wie DOWN, hart rockend wie BLACK LABEL SOCIETY, erdig wie KYUSS, groovig wie PANTERA. Zähflüssige, gedehnte Lava-Riffs in tiefer Stimmung lassen an BLACK SABBATH denken, der Gesang bewegt sich in der Schnittmenge Phil Anselmo, Dave Wyndorf und John Garcia, einfaches aber effektives Schlagzeugspiel wie bei ZZ TOP, das sind die Hauptzutaten. Zusammen mit den ausladenden Old-School-Soli, sowie der Mischung aus mal psychedelisch-entspanntem, dann eher gefühlvoll düster melancholisch und immer wieder hart ausbrechendem, räudig-rotzigem Rock ergibt sich eine effektive, explosive Mischung. Das betrifft auch die Geschwindigkeit, von schleppend langsam über satte Grooves im Midtempo bis zu flotten Steigerungen reicht das Spektrum von J.D. OVERDRIVE. Verglichen mit dem Debütalbum „Sex, Whiskey & Southern Blood“ wirkt „Fortune Favors The Brave“ im Gesamten etwas langsamer und schwerer, gleichzeitig weniger aggressiv, wobei die ungeschliffene, rohe Attitüde beibehalten wurde. Was nun allerdings noch fehlt sind die richtig prägnanten, starken Ohrwurm-Songs sowie etwas mehr Eigenständigkeit, um mit den genannten Vorbildern mithalten zu können.

03.07.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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