J.B.O. - Nur Die Besten Werden Alt

Review

Galerie mit 10 Bildern: J.B.O. - Summer Breeze Open Air 2024

J.B.O. aus Erlangen waren mit ihrer Blödelei genau drei Jahre interessant und kultig, und das war in der Zeit zwischen „Explizite Lyrik“ und „Laut!“, also ca 1995 bis 1998. Danach wurde das Gepolter zunehmend schlechter, und während man bei „Meister der Musik“ noch ein paar kleinere Highlights ausmachen konnte („Verteidiger des Blödsinns“), war spätestens bei dem schon doof betitelten „Sex Sex Sex“ die Luft raus. Seitdem ist das, was die vier rosa gekleideten Franken auf die Menschheit loslassen, nichts weiter als eine schmerzhafte Erfahrung nach der anderen.

„Nur die Besten werden alt“ schafft es tatsächlich, keinen einzigen nicht ausgelutschten sondern auch mal einen neuen, keinen einzigen nicht flachen sondern auch mal einen guten Gag zu präsentieren, nervt mit pubertärer, naiver Unwitzigkeit und eignet sich in seiner sinnlosen Penetranz höchstens zum Fremdschämen. Dazu kommt eine wie immer in den letzten Jahren indiskutable Auswahl von Coverversionen, da werden „School’s Out“, „Mambo Number Five“ und „Life is Life“ aufs Billigste mit ein paar langweilig vor sich hinbratenden Gitarren auf Möchtegern-Metal aufgemotzt, die Texte sind unlustiger geistiger Ausfall, den selbst Mario Barth als unbrauchbar aus seinen Auftritten streichen würde, und spätestens beim hochnotpeinlichen „Sakredi, mei Sack is hi“ liegt man schmerzverzerrt und nervös zuckend am Boden und reißt verzweifelt die weiße Fahne in die Luft. J.B.O.s neue Scheibe ist ein Paradebeispiel von vollkommener Ideenlosigkeit, absolutem musikalischen Schwachsinn und sorgt außerdem dafür, dass eigentlich gute Musiker wie Vito C. und Hannes Holzmann als vollkommene Nichtskönner rüberkommen, weil man bei dem lyrischen Ansatz gar keinen Bock hat, auf irgendwelche instrumentalen Details zu achten. Das ist wahrscheinlich die vollkommendste und perfekteste Selbstdemontage, die ich in den letzten Jahren mitbekommen habe.

Einziger Ausweg für die eigentlich sympathischen Jungs: Die Band einstampfen und anfangen, ernsthafte Musik zu machen. Hannes hat’s schon bewiesen (bei Justice), und Vitos Gesangstalent ist groß genug, um sich nicht weiterhin mit dieser Reinkarnation der Hölle zum Affen zu machen. J.B.O. jedenfalls werden nach diesem Offenbarungseid nichts weiter ernten als Mitleid. Das müssen sich gestandene Musiker eigentlich nicht antun.

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03.08.2014

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7 Kommentare zu J.B.O. - Nur Die Besten Werden Alt

  1. alphacentauri sagt:

    Frage an den Redakteur: wie kommt man überhaupt dazu, sich mit einem Album zu beschäftigen, wenn man eine derart voreingenommene Meinung zu der Band hat? Wenn man die schon seit Jahren nicht mehr mag, wozu dann eine absolut subjektive Review verfassen und dabei noch zugeben, dass man teilweise nicht mal mehr auf die Musik achtet? Ich kann verstehen, wenn J.B.O. nicht unbedingt jeden Geschmack treffen, aber das hier war für mich keine Review sondern eigentlich nur ein Rundumschlag gegen die Band, einfach weil man die schon seit langem scheiße findet. Hier werden Dinge kritisiert, die seit 25 Jahren die Band definieren. Das ist einfach nicht richtig. Als würde man in einem Michael Bay Film unrealistische Physik kritisieren.

    Bevor mir jemand Ahnungslosigkeit vorwirft: ich habe selber lange Zeit Reviews geschrieben und bei allem Respekt, auf meiner damaligen Seite hätte man mich für eine dermaßen befangene Review hochkannt rausgeworfen. Und ja, auch dieses Album kenn ich.

  2. Heiko Eschenbach sagt:

    Man kommt dazu, indem man in den Schund, den sonst verständlicherweise keiner haben will, Zeit investiert, die man eigentlich nicht hat. Da kommt dann schonmal eine zugegebenermaßen nicht unbedingt positive Kritik bei raus. Dass die Band seit Jahren den gleichen Mist immer wieder macht, macht es übrigens nicht weniger kritikwürdig, eher im Gegenteil.

  3. Dobschat sagt:

    Hm, Schund, den sonst keiner haben will? Aber die Tour zum Album präsentieren? Hm, warum empfehlt Ihr Euren Lesern denn so einen Schund?

  4. Blackevileye sagt:

    Review ? Das ist kein Review, das ist schon fast eine Frechheit !

    Mehr sinnlose Beleidigungen sind dem Reviewer hier wohl nicht eingefallen ?
    Ich persönlich warte schon ewig auf ein neues Album von J.B.O.
    Und jetzt wo ich es mir schon zum was weiß ich vielten male rein gezogen habe, kann ich nur sagen
    Das Ding ist der Hammer ! Genau das was ich erwartet habe, habe ich auch gekriegt. Eine absolut geile Scheibe. Genial !

    Ohhh !! Kuck an, da draußen gibt es wohl tatsächlich Menschen die so eine schlechte und absolut minderwertige, unlustige Musik gut finden ?

    Nein !Ich finde sie nicht gut. Ich finde sie absolut richtig hammer geil !
    Das Review kann ich in keinster Weise nachvollziehen und ist für mich nur eine voreingenommene Äußerung einer Person die J.B.O. noch nie wirklich leiden konnte. Schade!

    Bei einem CD-Review hätte ich ein bisschen mehr Objektivität erwartet.
    Ich weiß man kanns nicht jedem Recht machen aber der Text da oben ist definitiv totaler Müll. Sorry !

  5. Doktor von Pain sagt:

    J.B.O. waren schon immer gute Musiker, dabei aber totale Humorlegastheniker. Wer das wirklich lustig findet, lacht auch über Mario Barth.

  6. Mimi sagt:

    Wieso, Mario Barth ist doch auch lustig! Fragt sich wer keinen Humor hat… 😉

  7. Pink Panther sagt:

    Humor ist, wenn man trotzdem lacht… passt sowohl auf Mario Barth als auch auf J.B.O. Traurig, aber wahr.