J.B.O. - Live-Sex

Review

Was soll man zu J.B.O. sagen? Entweder man liebt die Musik der vier Blödelbarden aus Erlangen oder man hasst sie. Ein Zwischending gibt es eigentlich nicht. Nun haben J.B.O. mit „Live-Sex“ nach zwei Mini-Alben und vier Full-Length-CDs ihr erstes Live-Album der letzten, bis dato erfolgreichsten Tour veröffentlicht, das nun den Humor, die Fröhlichkeit und die Partystimmung, die auf den Gigs der Mannen um Hannes „G. Laber“ Holzmann vorherrschen, in die heimischen Gefilde transportieren soll. In meinen Augen gelingt dies ganz ordentlich. Der Sound ist durch die Bank weg in Ordnung und das Live-Feeling wird gut herübergebracht. Aufgenommen wurden die 14 Tracks während drei Konzerten der Tour: in Nürnberg im Serenadenhof und der Arena und in Hamburg in den Docks. Die beiden neuen Spaßmacher Ralph Bach am Bass und Wolfram Kellner am Schlagzeug, die für die ausgestiegenen Schmitti und Holmer mit an Bord genommen wurden, haben sich vollständig in die Band integriert und machen J.B.O. live stärker denn je. Auch die Setlist weiß zu überzeugen, ist sie doch eine gelungene Mischung aus Coverversionen („Im Verkehr“, „Eins Zwei Drei“ oder „Schlaf Kindlein Schlaf“) und Eigenkompositionen („Sex Sex Sex“, „Ich liebe Dir“ oder „Verteidiger des Blödsinns“). Die absoluten Highlights dieses Live-Sex-Erlebnisses sind aber die beiden mit den Nürnberger Symphonikern aufgenommen Stücke „Roots Bloody Roots“ (live noch schräger) und „Ein guter Tag zum Sterben“ (DER J.B.O.-Song überhaupt mit DEM J.B.O.-Text überhaupt!!). Als kleines Schmankerl gibt es diesen Song dann sogar noch als Bonus-Track, diesmal nicht in der klassischen oder ursprünglichen, sondern in der terminalen Version. Also, wer den Blödeleien der vier rosa Krieger etwas abgewinnen kann, kann bedenkenlos zugreifen. Wer J.B.O. nicht kennt, sollte das hiermit ändern, bringen sie doch jede Party in Stimmung. Wer sie nicht mag, rührt „Live-Sex“ sowieso nicht an. In diesem Sinne: Arschloch und Spaß dabei!

07.10.2001
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