J.B.O. - 2000 Jahre J.B.O. - Live
Review
Nach der sehr erfolgreichen Tour zur aktuellen Scheibe “I Don’t Like Metal – I Love It”, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann ein neues Livealbum der fränkischen Spaßbuben erscheinen würde. Mit “2000 Jahre J.B.O. – Live” legen Hannes, Vito und ihre beiden Kumpel also ihren zweiten Livemitschnitt vor und dürften damit eigentlich, objektiv gesehen, keinen Fan enttäuschen. Das liegt nicht nur an den immer lustigen Konzerten der Band oder an ihren Fähigkeiten an den Instrumenten.
Vielmehr ist es die Mischung aus den vorzüglich umgesetzten Coverversionen, den Eigenkompositionen und dem Humor der Band, der vor allem in der Livesituation einfach wunderbar ist. Aber was erzähle ich das hier? Das ist ja eigentlich längst bekannt. So ist es auch kein Wunder, dass sich auf der aktuellen Scheibe die Klassiker quasi die Klinke in die Hand geben. Neben Standards wie “Könige”, “Bimber Bumber Dödel Dei”, “Fränkisches Bier”, “Ein Fest” oder dem unverzichtbaren “Verteidiger des Blödsinns” (in einer wunderbar harten Version), stehen Songs neueren Datums wie “I Don’t Like Metal”, “Head Bang Boing” oder “Dio in Rio” und fügen sich gut in das Gesamtbild des Albums ein.
Dass der typische J.B.O.-Humor nicht zu kurz kommt, liegt an den lustigen, bisweilen sinnentleerten Ansagen. So wird dem Publikum beispielsweise weiß gemacht, man würde jetzt und final bei diesem Jubiläumskonzert (20 Jahre J.B.O.) im fränkischen Bamberg das Geheimnis um die Todesursache von „Bolle“ aufdecken. Pech nur, das gerade in dem Moment als Hannes das Geheimnis lüften will, eine unsägliche Rückkopplung die Stimme des Sängers verschluckt. Da muss man schon schmunzeln (auch, wenn dieser Gag die komplette Tour über bemüht wurde) und darf als Hörer/Fan weiterhin gespannt sein, ob Bolles Tod dann doch irgendwann einmal aufgeklärt wird. Auch die anderen Ansagen und Textneuinterpretationen machen Spaß und man kann das nächste Konzert von J.B.O. kaum abwarten.
Die Stimmung des Konzerts wurde optimal eingefangen und wer sich die Rosa Armee Fraktion aus Franken noch nicht live geben konnte, wird einen ungefähren Eindruck bekommen, was bei einer J.B.O.-Show so abgeht. Die Stimmung war super und auch der Sound ist schön fett. Da es ja hoffentlich bald Sommer wird, stellt “2000 Jahre J.B.O. – Live” eine gute Anschaffung dar, denn die nächste Grillparty kommt bestimmt und dann heißt es wieder: I Don’t Like Metal – I Love It!