Izz - Everlasting Instant

Review

IZZ liefern mit „Everlasting Instant“ ihr neues Werk ab und wenn man als Uneingeweihter die Musik der sieben Mann und Frau starken Band um die Gebrüder Galgano hört, möchte man gar nicht meinen, dass das Septett aus den Vereinigten Staaten, genauer aus New York, kommt. IZZ spielen nämlich Retro-Prog, der stark vom europäischen, sprich: dem klassischen Prog Rock der 70er Jahre beeinflusst ist.

Dennoch bringen IZZ auf „Everlasting Instant“ ausreichend Eigenständigkeit mit, um nicht epigonal zu wirken. Am ohrenscheinlichsten ist der mehrstimmige Gesang von Tom Galgano, Anmarie Byrnes und Laura Meade, die sich gegenseitig nicht nur die vokalistische Klinke in die Hand drücken, sondern sich auch noch wunderbar unterstützen und ergänzen. Gerade die Damen der Schöpfung bringen mit ihren Stimmen eine soulige Note in den Sound, der im Übrigen seine Inspiration durch YES, GENESIS, den BEATLES und vereinzelt auch GENTLE GIANT kaum verleugnen kann. Allerdings tun sich alle drei Sänger bei den höheren Lagen ziemlich schwer, andererseits kommt wohl wirklich nur Jon Anderson an solch hohe Töne heran, sodass man hier ein wenig nachsichtig sein kann.

IZZ kombinieren modernen Prog Rock mit Einflüssen aus Jazz und Klassik, die zwar auch bei den Prog-Klassikern zur Geltung kommen, hier jedoch ab und an mal den Rock in den Hintergrund treten lassen, um selbst Gelegenheit zur vollen Entfaltung zu haben. Besonders eindrucksvoll ist das bei dem gitarrenlosen (!) „The Three Seers“ zu beobachten, in dem zunächst nur das Klavier und der Gesang von Galgano vorherrschen, während die Perkussion immer wieder kleine Fills liefert. Nach einem mitreißenden Klaviersolo setzen Schlagzeug und Bass zum Finale ein, in dem das Klavier schließlich von spacigen Synthies abgelöst wird.

Abwechslung wird auf „Everlasting Instant“ groß geschrieben, kaum ein Song klingt wie der andere. Die Intensität der Instrumentierung reicht dabei von lyrischer Harmonie bis hin zu geschäftigem Gewusel. Das einleitende, loungig beginnende „Own The Mystery“ leitet wunderbar in den IZZ’schen Klangkosmos ein, später erlebt man auf „Can’t Feel The Earth, Pt. IV“ ein wahres Prog-Rock-Feuerwerk inklusive massivst verzerrtem Gitarren-Solo. Bei alledem hört man ein paar nicht hundertprozentig tight gespielte Stellen heraus. Es ist sehr subtil und fällt beim ersten Hören kaum auf, aber es ist da. Was allerdings im Prog Metal eine Todsünde wäre, sorgt in diesem Falle für das nötige Maß an Lockerheit, Natürlichkeit und – Achtung, böses Wort! – Menschlichkeit.

IZZes jetzt gut oder IZZes nicht gut? Es IZZ gut, sehr sogar. Die US-Amerikaner haben mit „Everlasting Instant“ ein wunderbares Album abgeliefert, das einerseits dank der klaren und warmen Produktion gut hörbar, andererseits aber auch anspruchsvoll gespielt und hinreichend komplex strukturiert ist.

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31.05.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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1 Kommentar zu Izz - Everlasting Instant

  1. Ayzee sagt:

    Der Track hier gefällt mir schon mal sehr gut. Werd ich auf jeden Fall mal anchecken!