Izegrim - Point Of No Return

Review

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Manchmal fällt es schwer, Bands nicht zwanghaft mit anderen Bands zu vergleichen. Die aus Holland stammenden IZEGRIM sind genau so ein Fall. Weiblich Frontsängerin, die munter zu schnellem Thrash-Metal kreischt, hört hier sonst noch jemand ARCH ENEMY an die Türe klopfen?

„Point Of No Return“ heißt die jüngst veröffentlichte EP, auf der sich neben einer neu eingespielten Version des Songs „Angel of Demise“ ganze drei neue Songs befinden, die Hunger auf kommendes Material machen sollen. „Point of no Return“ markiert dabei so etwas den Anbruch einer neuen Zeitrechnung in der Bandgeschichte, denn nach einem etwas drastischeren Line-Up Wechsel, bei dem unter anderem auch die bis zu diesem Zeitpunkt als Sängerin beschäftigte Kristien ihren Hut nehmen musste, stellt man nun kurzerhand die bisherige Bassistin Marloes ans Mikrofon.

Ohne die älteren Werke der Gruppe zu kennen, würde ich dies als einen gelungenen Griff ins Band eigene Nachwuchsreservoir bezeichnen. Die Stimme von Marloes ist zwar nicht übermäßig markant, im Großen und Ganzen erinnert sie sehr stark an das Organ von, da haben wir ARCH ENEMY zum ersten Mal, Angela Gussow oder anderen weiblichen Thrash-Metal Röhren. Qualitativ muss sie sich dennoch nicht verstecken, der Gesang funktioniert solide und passt gut zur Musik.

Die findet vor allem im Up-Tempo ihren Platz. Ein dynamisches Schlagzeug unterlegt die im Sound fett verankerten Gitarren mit einem ordentlichen Rhythmus, auch hier hat man sich mit Ivo einen Neuzugang geangelt. So gut der Sound und die Produktion aber auch sind, am Songmaterial mangelt es etwas. Wenn das wirklich die besten drei bisher geschriebenen Stücke sind, dann wird das mit dem Erfolg einer kommenden, neuen Scheibe etwas schwer. Der gebotene Thrash-Metal ist keinesfalls schlecht, aber das Riffing klingt letztlich zu eintönig, die Soloattacken zwischen drin zwar lecker und ausladend, reißen das Steuer aber auch nicht rum. Zu sehr klingt man nach ARCH ENEMY, deren Fans, zu denen ich mich selbst auch zähle, zwar gute Kost geboten bekommen, für einen Dauerbrenner wird es aber wahrscheinlich nicht reichen. „Angel of Demise“ ist zum Ende hin sogar noch der kreativste Song, da er sich nicht nur auf schnelles Gehämmer versteht, sondern dem Gesamttenor mit gezielten Pausen eine progressive Note verleiht.

Bleibt zu hoffen, dass man sich bei IZEGRIM (cooler Name eigentlich) nochmal auf den Hintern setzt und etwas mehr Kreativität ins Songwriting setzt. Ansonsten wird man sich von Genregrößen wie, ein letztes Mal noch, ARCH ENEMY nicht emanzipieren können und eher als Appetithäppchen im heimischen CD-Player landen.

26.04.2009

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