Izegrim - Code Of Consequences
Review
Nicht zuletzt deshalb, weil diese Band schon seit knapp 15 Jahren den Underground unsicher macht, konnten sich IZEGRIM längst einen mehr als nur respektablen Ruf erspielen. Neben unzähligen Gigs und Tourneen, wie beispielsweise zusammen mit FLOTSAM & JETSAM im Jahr 2008, haben die Niederländer mit Frontdame Marloes in Form von „Code Of Consequences“ auch schon ihr drittes Langeisen am Start, das zusammen mit derselben Anzahl an EPs und einigen Demos eine beachtenswerte Discographie darstellt.
Weshalb man bislang noch nicht aus dem Underground auszubrechen im Stande gewesen ist, mag zwar auch an der Brutalität mit der diese Band zu Werke geht, zu tun haben, liegt aber wohl doch eher am Pech, das IZEGRIM bislang geradezu verfolgt hat. Nach den ersten Veröffentlichungen in Eigenregie ging die Band, die damals noch als Quintett agierte und erst seit dem Ausstieg von Sängerin Kristien im Sommer 2008 zu einem „vierblättriges Kleeblatt“ geschrumpft ist, eine Liaison mit dem damals neu gegründeten und überaus motivierten Label Rusty Cage Records ein.
Diese Kooperation schien zunächst auch durchaus fruchtend, schließlich veröffentlichte die ebenso in den Niederlanden beheimatete, rührige Firma das 2008er Album „Tribute To Totalitarism“, sowie das bislang letzte Lebenszeichen der Band, eine EP mit dem Titel „Point Of No Return“, auf der die Band erstmals im aktuellen Line-Up agierte und die dann für längere Zeit als Gratis-Download über die Website des Labels zur Verfügung gestellt wurde.
Doch nach dem finanziellen Zusammenbruch von Rusty Cage Records sahen sich IZEGRIM – wie einige andere talentierte Truppen dieser Plattenfirma auch – plötzlich vor einem businesstechnischen Abgrund. Doch ihr Fall wurde zum Glück von den Franzosen Listenable gestoppt, die sich das Quartett geschnappt haben und uns nun ihren brandneuen Thrash Metal-Hammer offerieren.
Auch auf ihrem aktuellen Dreher liefert die Truppe nur allerheftigsten Stoff, der rifftechnisch klar im herben Thrash, gesangsmäßig jedoch eher im Todesmörtel anzusiedeln ist. Marloes verfügt über ein ähnliches Organ wie ihre Vorgängerin und gibt die gesamte Spielzeit über eine Art „weiblichen Pitbull“. Klar lassen sich diesbezüglich Ähnlichkeiten zu ARCH ENEMY erkennen, allerdings klingen die NiederländerInnen im direkten Vergleich deutlich härter und brutaler. Für mein Dafürhalten lassen sich daher eher HOLY MOSES als direkter Einfluss erkennen, allerdings keineswegs bloß der Sangesdarbietung wegen, sondern auch deshalb, weil IZEGRIM, ebenso wie auch diese deutsche Metal-Institution mit geradezu „minimalistischer“ Instrumentierung ein überaus brachiales Brett zauberen.
Ich drücke diesen Oranjes beide Daumen, dass es ihnen nun endlich gelingen kann zumindest einigermaßen die zustehenden Lorbeeren ernten zu können, denn auch mit „Code Of Consequences“ liefert die Truppe feinsten Stoff!