Ivory Night - 7 - Dawn Of The Night

Review

Yeah! Ivory Night aus Kaiserslautern zeigen wie Metal zu klingen hat. In einer abwechslungsreichen Stunde präsentiert und der 4-köpfer ordentlich durchgethrashten Heavy Metal alter Schule, komplett mit allen Macken die uns damals schon genervt haben. Als da wären: Ausdruckslose Texte, ein etwas gesichtsloser Mittelteil, Songtitel voller ‚Killer‘, ‚Pain‘ und ‚Twilight‘, und die klischeehafte Kitschballade mit der man sich auch nach etlichen Durchläufen nicht anfreunden kann. Abgesehen davon brennt das Ding aber wie Sau – moshen bis der Halswirbel schmerzt heißt die Devise!
Der Opener ‚Killer 7‘ bietet dafür auch schon genau den richtigen Einstieg: Ein komplexes und doch eingängiges midtempo Riffgerüst mit walzenden Drums, starkem Solo und einem packenden Break am Schluss das etwas an Metallicas ‚Frantic‘ erinnert. Und nach dem folgenden obligatorischen 3-Minuten Gebolze ‚And I fly‘ geht das Kopfgekreise mit dem epischen ‚Salvation is an honest man‘ weiter – für Unterhaltung ist also massig gesorgt.
Die nächste halbe Stunde lässt dann aber alle Experimente außen vor und konzentriert sich lieber darauf schmerzlose Melodien runterzududeln, ohne etwas am Rhytmusgerüst zu verändern. Zugegeben funzen die Songs einwandfrei, gerade das dynamische ‚Insane‘ oder ‚Children of Thorns‘, aber ein ausgelutschter Beigeschmack kann dennoch nicht so einfach runtergeschluckt werden. Alle Zweifel sind aber vergessen sobald die Truppe zur Zielgerade stürmt und wieder einen Kracher auf den nächsten folgen lässt! Vor allem das abschließende 8 Minuten Epos ‚Mother Earth‘ hat es in sich und vereinigt alle Künste des dramatischen Songaufbaus spektakulär in sich.
Insofern geht die Platte also voll in Ordnung und sollte von allen Fans angethrashtem Heavy Metals mal genauer inspiziert werden. Wenn die Band in Zukunft auf Balladen wie ‚My Dearest Love‘ verzichtet und die Verspieltheit von Songs wie erwähntem ‚Killer 7‘ oder dem Abschlusstrack auf Albumlänge zelebrieren kann, sehe ich vor eine glorreiche Zukunft keine Probleme mehr. Zu haben gibt’s die Scheibe für 10 Euro auf der offiziellen (und verdammt umfangreichen) Bandhomepage.

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21.02.2005

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