Ivar Bjørnson & Einar Selvik - Hardanger
Review
IVAR BJØRNSON & EINAR SELVIK kehren dreieinhalb Jahre nach ihrem Album „Hugsjá“ mit „Hardanger“ zurück: Die kurze 2-Track-EP führt dabei nicht nur in die norwegische Region mit der berühmten Hochebene, sondern auch zurück zu „Yggdrasill“. Klingt bekannt? Ist es auch, denn bei dem Opener der EP handelt es sich um die Akustikversion des ENSLAVED-Klassikers „Return To Yggdrasill“ (2004). Den hatten sich die beiden Musiker bereits 2018 vorgenommen und im Rahmen eines Konzertes als „Heim Til Yggdrasil“ gespielt. Die Klasse des Songs machten immer schon die angezupften Gitarrenakkorde aus, die hier von Klavier und Geige unterstützt werden. Außerdem überzeugt Selvik mit gefühlvollem Gesang, während perkussive Elemente einen ruhelosen Puls unter das Stück legen. Das funktioniert und ist in dieser Form wie schon das Original schön sehnsüchtelnd und gänsehautverdächtig.
IVAR BJØRNSON & EINAR SELVIK liefern mit „Hardanger“ ein kurzes Zwischenspiel
„Hardanger“ wiederum klingt reduzierter, auch in den Melodien. Während der Wanderung durch das Hardangerfjell haben sich am zweiten Tag die Sinne geschärft, und am dritten Tag verschwimmt das Wahrgenommene mit den eigenen Gedanken. In weiter Ferne singt eine Schamanin eine Melodie – oder ist das doch nur der immer wieder anschwellende Wind? Derweil tragen die Füße weiter, immer weiter … wobei dieser Trip nach viereinhalb Minuten auch wieder beendet ist, und die EP ein insgesamt kurzes Zwischenspiel bleibt. „Hardanger“ ist aufgrund der Kürze sicherlich kein Muss, eröffnet nicht notwendigerweise neue Sichtweisen und ist in physischer Form auch eher als Sammlerstück (gibt es als Vinyl in gleich vier verschiedenen Farben) angelegt.