Der Titel des Albums lautet „Satanic Pride“, die Songs hören auf so nette Namen wie „Chaos Invocation“, „Black Song Of Necromancy“ oder „Demons Lust“ – da verlangt es nicht allzu viel Google oder Metal Archives, um zu erraten, dass IUGULATUS Black Metal spielen und darüber hinaus auch, dass IUGULATUS nicht unbedingt zur Feinschliff-Fraktion des Genres gehören.
In etwas über 42 Minuten werden hier fünf Songs heruntergebolzt, stilistisch im Black Metal der alten skandinavischen Schule einzuordnen, aber mit immer wieder auftauchenden Death-Metal-Riffs und einer Messerspitze Thrash-Feeling. Vergleiche zu früheren URGEHAL drängen sich auf, aber auch zu einer ganzen Legion weiterer Bands, die alle nicht so eigenständig und gut sind wie URGEHAL (aber in ähnlichem Maße mittelmäßig wie IUGULATUS). Ja, das Straight-Forward-Geprügel herrscht hier vor, manchmal – hauptsächlich in den beiden Songs mit über zehn Minuten Spielzeit – nehmen IUGULATUS (Satan sei Dank) auch mal das Tempo ein bisschen heraus und schaffen es, ein bisschen Dynamik in ihre Musik einzubauen. Damit sind sie natürlich noch lange keine Virtuosen, aber immerhin prügelt man nicht nur eine Dreiviertelstunde drauf los – die ersten beiden Songs hatten mich das schon vermuten und befürchten lassen. Und tada: Gegen Ende des Albums, im letzten Drittel des abschließenden 14-Minüters „Demons Lust“, können IUGULATUS tatsächlich ein bisschen Atmosphäre aufbauen. Geht doch.
Klanglich ist „Satanic Pride“ genau dort anzusiedeln, wo man es annehmen würde: Roher Black-Metal-Sound lässt immerhin die paar Stärken, die das Album hat – der eine oder andere Lead, einige Riffs besonders in den Midtempo-Passagen -, zu Vorschein kommen und ist wohl mit das Beste an diesem Album. (Vielleicht ist das aber auch die eigenwillige englische Aussprache des Sängers … aus „satanic“ wird da schon mal /sa:ta:ni:k/.)
Wie dem auch sei: Alleshörer aus dem Oldschool- und Raw-Black-Metal-Bereich, die kein Problem mit gelegentlich vorbeischauendem Thrash und Death Metal haben, könnten dieses Album mögen, denn wirklich schlecht ist daran nichts. Aber es fehlt eben auch an zündenden Ideen, an Atmosphäre, an Feingefühl für kalte und/oder wütende Songs, um der Mittelmäßigkeit entfliehen zu können. Erst hatte ich unter der Review vier Punkte stehen, aufgrund einiger netter Parts, besonders dem Abschluss des Albums, lege ich aber doch noch einen drauf.
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