Ithilien - From Ashes To The Frozen Land

Review

Als belgischen Folk Metal inklusive flämischem Dudelsack und anderen Folk-Einflüssen inmitten einer eigenständigen Mischung aus Death und Black Metal preist die beigelegte Bandinfo ITHILIEN an – das klingt ja irgendwo gar nicht so uninteressant. Spielt man „From Ashes To The Frozen Land“, das erste Album der Band, jedoch ab, entpuppt es sich ganz schnell als das, was es tatsächlich ist: Folk Metal mit viel Hang zur Melodie und nur ganz wenig Black-Metal-, dafür umso mehr Melo-Death-Einflüssen. Das klingt jetzt sehr viel gewöhnlicher? Ja, ist es auch.

Aber um ITHILIEN gegenüber fair zu sein: Es ist auch nicht so, als würde ausschließlich auf bereits bekannte Muster gesetzt. So können sich die Belgier auf „From Ashes To The Frozen Land“ durch den Einsatz des relativ ungewöhnlich klingenden, flämischen Dudelsacks, aber auch durch das Songwriting von vielen ihrer Genrekollegen absetzen, sodass man der Band zumindest schon mal nicht unterstellen könnte, keinen eigenen Stil, keine eigene Identität zu besitzen. Auch die Art, wie sich ITHILIEN mal näher an Bands wie ELUVEITIE zu „Slania“-Zeiten (zum Beispiel in „Stare Into The Deep“), mal eher an MOONSORROW zu „Kivenkantaja“-Zeiten (u.a. „Sealed Destiny“ und „A World Undone“) orientieren, ohne dabei zu wechselhaft oder gar inhomogen zu wirken, spricht durchaus für die Band. Und ja: Das Ganze hat was, immer wieder schaffen es ITHILIEN, eine echte Melodieperle in ihre Songs einzubauen, immer wieder können sie überzeugen – allerdings eben auch nur immer wieder, nur zwischendurch, nicht durchgehend. Damit wären wir beim größten Manko an „From Ashes To The Frozen Land“: Um in der Liga der wirklich großen Namen und der wirklich großen Alben mitzuspielen, um mit den oben genannten Vergleichen in Gänze mithalten zu können, fehlt es den Belgiern ein um’s andere Mal an der letzten Konsequenz und der Finesse, aber auch an Abwechslung – so bewegen sich weite Teile des Albums im Midtempo, allein ein wenig mehr Dynamik in diesem Punkt hätte wohl für mehr Spannung gesorgt.

ITHILIEN zeigen auf „From Ashes To The Frozen Land“ definitiv Talent und Potenzial für Größeres, auch, wenn es noch nicht zum wirklichen Knaller gereicht hat. Trotzdem, die Ideen sind da, sie scheinen nur alles in allem zu sehr auf Livetauglichkeit und ein Mitgröhlpublikum zugeschnitten worden zu sein – wenn man beim nächsten Mal wirklich nur ein paar Gedanken mehr in Bereiche wie Abwechslung, Dynamik, Atmosphäre und Spannung steckt, könnte das richtig gut werden.

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01.02.2014

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