ITERUM NATA - From The Infinite Light

Review

Jesse Heikkinen, ehemals Gitarrist der finnischen, angeschwärzten Psychedelic-Folk-Rocker HEXVESSEL, ist der Kopf hinter dem Projekt ITERUM NATA, wobei es sowohl inhaltlich als auch stilistisch Parallelen zwischen beiden Bands gibt. Im direkten Vergleich verfolgt „From The Infinite Light“ jedoch einen deutlich dunkleren, aber auch variantenreicheren Pfad.

ITERUM NATA – mystisches Geknister aus den Tiefen finnischer Wälder

Aber der Reihe nach: Der Opener „Overture Limitless Light“ beginnt mit einer düsteren Spoken-Word-Passage und gleitet dann in flächigen Post Rock voller Melancholie und Finsternis über. Zwischendurch gibt es immer wieder akustische Passagen, Flüstern aus dem Hintergrund und verhallende Chöre. Der Track demonstriert im Kontext des Albums, auf welche Stimmung sich der Hörer einstellen muss. Das folgende „This Gleaming Eternity“ ist treibender und hymnischer, wobei die melancholische Atmosphäre für einige Momente deutlich aufbricht.

In „A Manifested Nightmare“ herrscht eine deutlich introvertiertere und psychedelischere Atmosphäre, während der Gesang einige wundervolle Melodiebögen kreiert. Die Stimmung verdüstert sich jedoch zunehmend und erreicht bei „Ambrosia“ den wohl dunkelsten Punkt des Albums. Hier wird die tiefe, sonore Stimme lediglich von düsteren Synthieflächen und Gewittergeräuschen begleitet. In den darauffolgenden Stücken „The Drifter“ und „The Darkness Within“ bewegt sich die Musik stark in folkige Gefilde, wobei klare Anklänge an spätere Werke von JOHNNY CASH und auch NICK CAVE erkennbar sind.

Mit „Something Truly Almighty“ erreicht die Scheibe ihren eigentlichen Höhepunkt, denn hier verschmelzen alle bisher genannten Elemente zu einem hervorragend dynamisch arrangierten Song. Er bildet die perfekte Brücke zum abschließenden „The Crown Of All“. Ähnlich wie bei „This Gleaming Eternity“ werden an dieser Stelle noch einmal die Bremsen gelockert, und wir starten mit einem strammen Blastbeat-Part in den Song, der stark an den Opener „Gas In Veins“ vom Debüt der französischen Post-Black-Metal-Pioniere AMESOEURS erinnert. Hier wird der klassische Metal-Hörer wohl am schnellsten abgeholt und der Song bietet einen guten Startpunkt um auch den Rest des Albums zu ergründen.

Viel Licht, kein Schatten

Auch wenn es sich bei „From The Infinite Light“ nicht um ein Metal-Album handelt, beziehungsweise das Genre nur gestreift wird, werden auch Anhänger des Schwarzmetalls die Atmosphäre dieser Scheibe zu schätzen wissen, denn das Album ist voller mystischer, fast schon sakraler Momente – es gibt viel zu entdecken. Freunde von Bands wie HEXVESSEL oder WOLVENNEST wissen sowieso, was zu tun ist. Die 9 Punkte sind keine Übertreibung, sondern ein Wink mit dem Zaunpfahl.

08.07.2024
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