Issa - Can'T Stop
Heiko Eschenbach 
Musik, die in den 80er Jahren die Charts dominierte, rangierte nicht selten zwischen den Stühlen und Verband Rock- und Popmusik zu einem süßlichen, aber irgendwie halt doch immer noch ansprechenden Mainstream-Zuckerguss. Gemeinhin nannte man das dann AOR (Adult Oriented Rock), und die Fangemeinde, die diese melodische, auch heute immer noch regelmäßig im Radio zu hörende Musikrichtung heute noch hat, zeigt, dass Popmusik noch vor einigen Jahren gar nicht mal so der Todfeind aller Rocker war. Die norwegische Sängerin ISSA macht genau diese Musik und hätte in besagtem Jahrzenht vielleicht ein paar Menschen begeistern können. Um aus heutiger Sicht die quietschbunte Trotzreaktion des kalten Krieges ins Gedächtnis der Hörer zu rufen, dafür ist das Songmaterial auf „Can’t Stop“ aber einfach nicht gut genug.
ISSA klingt so, wie zahlreiche Frauen vor ihr, deren Songs von Massen mitgesungen wurden, hat aber dank der Tatsache, dass die Nummern, die sie hier darbietet allesamt von AOR-Bands aus der zweiten Reihe stammen, keinerlei Argumente, den Geist von HEART oder ROBIN BECK wieder aufleben zu lassen. Die Hitformel, mit der sie es aufgrund ihrer eigentlich guten Stimme vielleicht hätte schaffen können, findet hier schlicht keine Verwendung: Es gibt keine mitreißenden Refrains, keine Songs, die man sich merken kann, es gibt nur biederen, gefälligen Durchschnitt. Im Verbund mit dem altmodischen und eindeutig in seiner Zeit verwurzelten Gesamtsound ergibt das ein ziemlich überflüssiges Album, selbst für diejenigen, denen der Popanteil im 80er Rock nicht hoch genug sein kann. Soll es ja geben.
Frontiers Records baut gerne mal auf alle möglichen Releases mit Projektcharakter, unterbietet mit dieser Veröffentlichung aber selbst den eigenen Rest des Katalogs. Ich kann mir beim besten Willen niemanden vorstellen, der sich diese Scheibe kaufen soll.
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