Letztes Jahr machten die griechischen Black Metaller ISOLERT, zumindest in der Underground-Szene, mit ihrer Demo „Isolated Soul“ auf sich aufmerksam, Anfang Mai haben sie nun ihr Debütalbum via Ogmious Underground hinterhergeschoben. Der Titel des Albums – „No Hope, No Light…Only Death“ – darf dann auch gleich als programmatisch angesehen werden, denn die sechs Songs plus Intro, die ISOLERT anno 2016 präsentieren, sind durchweg finster und verbreiten eine – im „positiven“ Sinne – hoffnungslose Stimmung.
„No Hope, No Light…Only Death“: bekannte Charakteristika, auf eigene Weise neu gemischt
Dabei gelingt den Griechen das Kunststück, den Black Metal nicht neu zu erfinden, sondern sich innerhalb bekannter Strukturen und Formen des Genres zu bewegen, dabei aber dennoch einen sehr eigenständigen und schon jetzt unverkennbaren Stil gefunden zu haben. Konkret bedeutet das, dass sich ISOLERT auf „No Hope, No Light…Only Death“ diverser bekannter Charakteristika des Black-Metal-Genres bedienen, diese aber auf ihre eigene Art miteinander zu vermischen. So ist unverkennbar, dass ACHERONTAS, die momentanen Überflieger der griechischen Szene, einen bleibenden Eindruck auf ISOLERT gemacht haben. Man höre sich zum Beispiel die immer wieder auftauchende, dominante Leadgitarre an, die an die besten Momente der mittleren ACHERONTAS-Alben – vor allem „Vamachara“ von 2011 – erinnert.
ISOLERT sind mehr als eine Kopie!
Es wäre jedoch unangemessen, ISOLERT als bloße Kopie ihrer bekannteren Landsleute zu bezeichnen. Denn das Quartett aus Volos zeigt sich vielseitiger als das, so tauchen immer wieder klagende, halbklare Vocals auf, die unter die Haut fahren, und die gelegentlichen, hoffnungslosen Momente wecken Erinnerungen an die Großtaten des depressiv-suizidalen Black-Metal-Flügels – ohne jedoch das okkulte, finstere Feeling von „No Hope, No Light…Only Death“ zu untergraben.
Finsternis und Eingängigkeit
Und so bewegen sich ISOLERT auf ihrem Debütalbum zwischen okkulter Finsternis der Marke ACHERONTAS, hoffnungslos-verzweifelter Anleihen à la TOTALSELFHATRED und Konsorten sowie, teilweise, polnischer Melodieführung nach EERIE-Art, wobei vor allem ersterer Teil die Hauptattraktion von „No Hope, No Light…Only Death“ darstellt. Übrigens haben ISOLERT dabei ganz wie nebenbei noch eine Menge eingängiger Stücke wie das höchst melodische „Empty Memory (Hate For Mankind)“, das rotzig-oldschoolige „Frozen Mist“ oder dem intensiven, abwechslungsreichen Titeltrack geschaffen. „No Hope, No Light…Only Death“ ist ein hervorragendes Underground-Black-Metal-Release, das allen Fans der orthodox-okkulten Black-Metal-Tradition ans Herz gelegt sei, wobei ob der Eingängigkeit und der Diversität des Materials auch jeder andere Black-Metal-Hörer mal ein Ohr riskieren darf.
Auf der Bandcamp-Seite von ISOLERT könnt ihr „No Hope, No Light…Only Death“ in Gänze streamen oder für drei Euro herunterladen.
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