Isole - The Calm Hunter

Review

Bereits ihre sechste Vollveröffentlichung wuchten die Schweden ISOLE mit „The Calm Hunter“ auf die Plattenteller und in die CD-Schächte dieser Welt – und angesichts der hohen Qualität der Vorgängeralben, von „Bliss Of Solitude“ über „Silent Ruins“ bis zu „Born From Shadows“ ist eine latente Vorfreude auf „The Calm Hunter“ durchaus legitim. Gleich vorneweg: ISOLE halten einer erhöhten Erwartungshaltung stand – das jüngste Kind in der Diskographie des Quartetts macht sich wirklich gut.

Mittlerweile stilistisch gefestigt und hörbar mit einiger Sicherheit in der Komposition und Darbietung von spannenden, tiefgründigen Doom-Schinken ausgestattet, gehen die vier Herren zu Werke: Knapp fünfzig Minuten, verteilt auf sieben Tracks, gibt man sich Zeit, Ohren und Herz der Hörerschaft zu erobern. Unter dem Motto „Gutes von Gestern“ setzen ISOLE dabei auf ihre allseits erprobten und erfolgreichen Stilmittel: An der Schnittmenge von MOURNING BELOVETH und SATURNUS agierend, gelingt es ISOLE einen dichten, düsteren und melancholischen Klangteppich zu weben – und dennoch immer wieder diesem atmosphärisch-traurigen Sumpf mit Ausflügen in leichtere, erhabenere Gefilde, ganz im Stile der Schwesterkombo EREB ALTOR oder der allmächtigen BATHORY, zu entkommen. Insbesondere die vielfältige Mischung aus Tempowechseln zur passenden Zeit, stimmig eingesetztem Growling oder auflockernden akustischen Elementen macht „The Calm Hunter“ zu einem durchweg unterhaltsamen Erlebnis. Schon der eröffnende Titeltrack weist dabei die Richtung: treibende Gitarren, stimmungsvolle Soli und eine klar-gesanglich gewohnt starke Leistung lassen jeden ISOLE-Kenner schnell wieder in die akustische Welt der Schweden eintauchen. Langeweile gibt es nach einem solchen Einstieg jedenfalls nicht zu vermelden: „The Calm Hunter“ ist zu fast jeder Zeit abwechslungsreich und spannend, zudem wird mit den beiden „The Destroyer…“-Teilen am Anfang und Ende der Scheibe, sowie dem majestätischen und getragenen Höhepunkt im Mittelteil – „The Eye Of Light“ – ein guter Spannungsbogen gehalten. Ein bisschen sollten ISOLE jedoch zukünftig auf den AMORPHIS-Effekt aufpassen: Den bewährten, mühsam gefundenen Stil zu lange auszureizen, kann zu einem gewissen Sättigungseffekt führen, echte Überrachungen bleiben auch auf „The Calm Hunter“ aus – zudem bleibt abzuwarten, welchen Einfluss der Ausstieg von Drummer Jonas Lindström zukünftig ausüben wird.

Nichtsdestotrotz gilt im Hier und Jetzt: Ein Highlight für alle Doom-Jünger (und auch diejenigen, die es noch werden wollen) ist „The Calm Hunter“ allemal – und genau der richtige Soundtrack für die einsetzende Winterdunkelheit. ISOLE bestätigen mit „The Calm Hunter“ ihre Position als absolute Schwergewichte des melancholischen und epischen Doom Metals.

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19.11.2014

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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