Isolation - Closing A Circle

Review

ISOLATION waren mir bislang als eine der besseren Bands aus dem depressiven Black Metal bekannt. Damit hat die Band nach ihren eigenen Angaben aber abgeschlossen und widmet sich jetzt anderen Ausdrucksformen. „Closing A Circle“ erscheint entsprechend als fast passender Titel.

Wobei – auch nicht ganz. Denn das tatsächlich erste Album des Trios ist ganz anders als alles vorangegangene. Der Black Metal ist verschwunden, lediglich die Melancholie geblieben. Heutzutage regiert bei ISOLATION der depressive Rock, der sich häufig auch als Post Rock klassifizieren lässt. Es geht eher sanft und verträumt zu Werke, mit schönen, tieftraurigen Melodien garniert. Auf harsche Vocals muss man auch verzichten, Johannes Schmid singt weitestgehend klar, nur selten wagt er Ausflüge in heftigere Tonlagen („Never Enough“ oder „Fan The Flames“ als Beispiel). Aber auch hier gibt es kein Black Metal-Keifen, sondern eher ein paar emotionsgeladene Schreie. Was die Clean-Vocals angeht ist einiges an Gewöhnung nötig, bislang kann ich mich mit dem etwas leiernden Gesang jedenfalls nicht anfreunden. Mit der Musik aber umso mehr, hier hinterlassen ISOLATION tatsächlich eine sehr starke Leistung. Es sind immer wieder die Melodien, die einen in ihren Bann ziehen, und allein das Instrumental „Normand“ entführt einen ins Land der Träume – im wachen Zustand natürlich. Auch das Einbinden eines Bassisten hat ISOLATION hörbar gut getan.

„Closing A Circle“ muss einfach losgelöst von der Vergangenheit der Band betrachtet werden, anders wird man vermutlich enttäuscht. In jedem Fall schaffen es ISOLATION, ein sehr dynamisches, angenehm träumerische und realitätsfremdes Album abzuliefern – ideal zum Abschalten. Einziger großer Kritikpunkt bleiben die Vocals, die mir partout nicht gefallen wollen.

06.06.2011

Chefredakteur

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