Island - Orakel
Review
Wem weder die selbstbetitelte MCD noch die bereits vor knapp drei Jahren erschienene EP der aus Bonn stammenden Band vorliegt, hat nun die Gelegenheit diese Songs auf dem ersten Longplayer zu erwerben. „Orakel“ nennt sich das gute Stück und enthält zehn Songs von ISLAND, die sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen Black-, Death-, Viking- und Progressive Metal befinden, mal mit Blast Beats durchsetzt, um im nächsten Moment fast schon jazzig-angehaucht, progressiv und atmosphärisch zu ertönen, wie bei „Über Dem Thal“ oder „Serenity“, meinem Favoriten des Albums, der vor allem im letzten Drittel mit einem entspannten und extrem melodischen Part begeistert. Auch der akustische Titeltrack erzeugt die zu nordischer Mythologie passende Atmosphäre.
Allerdings empfinde ich viele der progressiven Elemente manchmal zu überladen, die einen grossen Teil der durch die bereits erwähnten Songs aufgebauten Atmosphäre wieder auf ein Minimum schrumpfen lässt und schlichtweg an einigen Stellen einfach überfordert („Grund“, „The White Ghoul“). Der unvermittelte Wechsel zwichen schnellen und langsamen Passagen macht es dem Hörer auch nicht gerade einfach, der Melodieführung und dem Album im Ganzen zu folgen und so ist man nach einigen Durchläufen leider damit beschäftigt, ein paar Songs zwischendurch zu überspringen, was sicherlich nicht im Sinne der Band sein kann.
Die Produktion geht völlig in Ordnung, auch wenn an vereinzelten Stellen etwas mehr Druck aus den Boxen kommen könnte. Nichtsdestotrotz ist „Orakel“ zwar schwere Kost, aber ein interessantes Album, dem man etwas Zeit (und Geduld) widmen sollte, um sich an den Songs und ihrer Dynamik zu erfreuen.
Island - Orakel
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Pagan Metal |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 52:14 |
Release | |
Label | Vendlus Records |