ISKALD.ISKALD? Arschkalt. Wäre bei dem Wetter momentan zumindest zu wünschen. ISKALD sind aber hier um das zu ändern und ein bisschen Kälte in eure Adern kriechen zu lassen. Aus dem beschaulichen norwegischen Bodø kommend, gibt es nun bald das fünfte Album „Innhøstinga“ zu hören.
An ihrem Rezept aus relativ klassischem melodischen Black Metal mit eher ungewöhnlichem Songwriting haben die Mannen rund um Fronter Simon Larsen nicht viel verändert. Muss ja aber auch nicht, wenn man eine gut geölte Maschine betätigt, wie die Vorgänger aus 2014 und 2011 auch schon klar machten.
„Innhøstinga“ ist mal wieder durch und durch ISKALD
Alle Keller-Sound Fetischisten werden alleine schon wegen der ballernden, kristallklaren (und leider auch etwas Dynamik vermissenden) Produktion und dem hohen Melodie-Anteil einen großen Bogen um ISKALD machen.
Was die Norweger ebenfalls noch vom Gros der Szene abhebt ist, dass sie fast vollkommen auf ein klassisches Song-Aufbau Schema mit Strophe und Refrain verzichten. Fast jeder Song von ihnen hat zwar durchaus auch recht markante Parts, aber es wird beinahe penibel darauf geachtet, nichts zweimal im Song zu verwursten (bis auf kleine Ausnahmen). Das muss man als Hörer schon mögen, ist aber bei ISKALD auch seit den alten Scheiben eigentlich schon Gang und Gäbe. Andererseits fordert diese Herangehensweise einen auch als Hörer und erhöht den Wiederspielwert, da man immer etwas neues entdeckt, wie kleine „Songgeschichten“. Interessanterweise klingen die Songs auch nicht total unnachvollziehbar oder benötigen die volle Aufmerksamkeit, sondern überraschen immer wieder mit frischen und eingängigen Riffs, die auch klassischen Heavy-Metal oder auch Thrash-Bands gut stehen könnten. Der Einfluss ist also auch nicht vollständig „rein“ für Black Metal. Schneidende Riffs, die die eingangs versprochene Abkühlung bringen, können ISKALD aber immer noch und das verdammt gut teilweise. Während die neue UADA mich beispielsweise eher kalt ließ, aber ähnliches Terrain bespielt, kann allen Melodic-Black Metal Fans die ein wenig mehr Herausforderung und weniger Gefälligkeit suchen ISKALD eigentlich nur zum rein hören empfohlen werden.
ISKALD auf „Innhøstinga“ spieltechnisch über dem Großteil der Szene – Songwriting lässt noch Luft nach oben
ISKALD sind mittlerweile dafür bekannt in ihre Songs sowohl Atmosphäre als auch Abwechslung einzubringen. Ähnlich wie die Griechen THY DARKENED SHADE zum Bleistift sind ISKALD meiner bescheidenen Meinung nach eine der wenigen Black-Metal-Bands, die im Gegensatz zu den meisten anderen ihrer Zunft wissen, wie man das Fretboard einer Gitarre eigentlich bespielen kann und sollte. 2-Akkorde-Tremolo-Riffing auf Song- oder Albenlänge sucht man hier eher vergeblich. Somit lassen diese die meisten anderen der Suene rein musikalisch und spieltechnisch meilenweit hinter sich zurück. Der routinierten Herangehensweise an die Songs hört man eine erfahrene Band an, aber wenn dann interessante kleine Licks oder Abfälle vom Tremolo-Standard durchkommen, lassen ISKALD immer wieder aufhorchen und man fragt sich, wieso andere Bands das nicht eigentlich auch schon längst mal ausprobiert haben und gefühlt stattdessen zum zwanzigsten Mal IMMORTAL oder MAYHEM zu ihren Glanzzeiten kopieren. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Genre-Revolution oder progressive Ausartungen sind hier nicht gemeint, lediglich eine qualitativ sehr viel höhere Herangehensweise ans Songwriting im melodischen Black Metal. Wer diesen ruhig ein wenig verkopfter und progressiver haben will, ist mit ISKALD gut bedient. Zugegeben, man muss mit fehlenden Hooks oder Hits auf diesem Album klar kommen und auch der Krächzgesang von Simon Larsen kommt über bloßen Genre-Standard nicht heraus. Ein wenig Straffung hier und da hätte möglicherweise auch gut getan. Das alles ist aber Meckern auf hohem Niveau.
Kurzum: Frischer (Nord-)Wind, der mich überzeugt! Die Ernte (Der Titel „Innhøstinga“ zu Deutsch) wird locker eingefahren und ein wenig Abkühlung ist nach dem Hören von „Innhøstinga“ auch garantiert.
Die Nedom Og Nord hab‘ ich und das hier klingt genau so. Handwerklich kompetenter Black Metal nordischer Prägung mit guter Produktion. Wer noch nicht genug Platten in der Richtung hat oder den Stil gerade erst für sich entdeckt, kann zugreifen.
da stimme dir mal voll zu !!! geile band !!
ähm….ich…wurde verschluckt..kack handy
Sehr treffende Rezension. Ich stimme rundum zu.
Danke dafür…
Sehr gute Review. Iskald überzeugen auch mit dem fünften Album wieder auf ganzer Linie. Auch wenn man ihnen attestieren muss irgendwie auch immer ziemlich ähnlich zu klingen, ich mag deren Stil. Technisch hoch anspruchsvoll, mit niemals stumpf wirkenden Blast-Beats und mit reichlich klirrenden und melodiösen Leads, schliesst ‚Innhøstinga‘ nahtlos an ‚Nedom og Nord‘ an und schliesst die Reihen zwischen Satyricon, Dissection und Immortal. EIn Träumchen.
Wirklich gutes Album! Dass es sehr progressiv ausgerichtet ist und sich kaum eine Melodie wiederholt, halte ich für eine Stärke. So dürfte die MWirklich gutes Album! Dass es sehr progressiv ausgerichtet ist und sich kaum eine Melodie wiederholt, halte ich für eine Stärke. So dürfte die Musik auch Jahre später noch interessant bleiben.
Auch die Produktion ist zwar nicht „Under a funeral moon like“, aber auch nicht zu clean geraten. Man hat hier einen guten Mittelweg gefunden, so dass eigentlich alles passt. Es fehlen ggf. ein paar Highlights, kenne das Album aber auch erst seit einem Tag. Mal sehen wie es sich noch entwickelt. Gibt also doch noch guten BM aus Norwegen!usik auch Jahre später noch interessant bleiben.
Auch die Produktion ist zwar nicht „Under a funeral moon like“, aber auch nicht zu clean geraten. Man hat hier einen guten Mittelweg gefunden, so dass eigentlich alles passt. Es fehlen ggf. ein paar Highlights, kenne das Album aber auch erst seit einem Tag. Mal sehen wie es sich noch entwickelt. Gibt also doch noch guten BM aus Norwegen!