Isildurs Bane - Songs From The Observatory

Review

Pop auf metal.de? Das darf nicht sein, werden jetzt einige sagen! Doch obwohl die Platte thematisch eher nicht zu unserem Mag passt, wollte ich mal nicht so engstirnig sein und auch mal einen Blick über den musikalischen Tellerrand werfen! Immerhin geht es um eine Band, die schon seit fast 30 Jahren Musik macht und zudem aus Schweden kommt. Und wenn schon eine Popband, dann sollte sie aus Skandinavien sein, genau wie die drei größten skandinavischen Popbands, die wirklich jeder kennt und die sogar der satanischste Black Metaller im Schlaf aufsagen könnte: ABBA, A-HA und ROXETTE. Die mir zuvor völlig unbekannte Popband hört auf den Namen ISILDURS BANE und liefert mit „Songs From The Observatory“ ihre erste EP in ihrer Bandgeschichte ab. Aber nach 11 Alben und einer DVD darf man schon mal eine EP auf den Markt werfen! Doch dieser Ausdruck ist zu negativ besetzt. In Wahrheit rennt die Platte offene Türen ein! Der weibliche Gesang, der eine wirklich schöne Mischung aus den Stimmen von Cristina Scabbia von LACUNA COIL und, ich trau es mir fast nicht zu sagen, BRITNEY SPEARS (sic!) darstellt, packt einen vom ersten Moment. Man hört sich auch unheimlich leicht in die vier Songs ein. So ist es halt bei Easy Listening-Platten! Als ein besonderer Ohrwurm hat sich der erste Song „People Are Afraid“ herausgestellt, den ich an dieser Stelle jedem ans Herz lege. Die spielerische Seite ist wirklich einfach gehalten und unterstreicht den klaren weiblichen Gesang – man glaubt gar nicht, dass an der Platte insgesamt 12 (!) Musiker rumgewerkelt haben. Nichts erscheint überladen oder unnötig. Die Musik ist in sich so stimmig, dass man die jahrelange Erfahrung der Band richtig spürt. Das einzig Negative an der Platte ist einfach mal ihre Länge. Welch schreiende Ungerechtigkeit – da hat man sich schön festgehört und dann ist man schon wieder am Ende der Platte angelangt. So geht’s nicht Jungs und Mädels! Ich wünsche, nein ich verlange, sofort mit der gesamten Diskographie der Band bemustert zu werden. Mein abschließender Tipp kann deswegen nur sein: Leute holt euch diese Platte und tut was für euren musikalischen Weitblick und eure kulturelle Bildung oder sterbt dumm!

10.09.2005

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