Die üblichen Black Metal-Kommerz-Kommentare zu Beginn spare ich mir ausnahmsweise. Sie wären hier sogar mal nicht unbedingt angebracht. Trotzdem will ich doch hoffen, daß dieses Cover nur auf dem Promos Verwendung findet, es ist nämlich extrem billig, für mehr als Logo, blauen Hintergrund und Titel hat es nicht gereicht. (Wenigstens ist das nicht so kitschig.) Die Musik von Ishtar zielt zwar total auf die Dimmu Borgir Schiene und hat somit schon den Mitläuferminuspunkt kassiert, aber sie weist im beruhigender Weise auch einige eigenständige Qualitäten auf. Sie ist zum Beispiel nicht von Tägtgren produziert, sondern im Sunlight Studio von Tomas Skogsberg. Dadurch klingen Ishtar eben nicht wie ein Dimmu Borgir Klon, aber trotzdem fett. Die „Die Hard“ Black Metaller dürfte freuen, daß der Gesang wie auch die Musik zudem ein wenig mehr „Old School“ sind, wenn ich das mal so sagen darf. Und obwohl Ishtar das Gaspedal ordentlich durchtreten bleibt das Gesamtwerk sehr melodisch und auch recht eingängig. Die Songs sind alle gut aufgebaut, nicht zu verschnörkelt, und sind mit schönen Keyboards ausgeschmückt. Zudem sind mir die weiblichen Vocals sehr positiv aufgefallen, welche mich zusammen mit den überlangen Spielzeiten sogar ein bißchen an die Götter Cradle Of Filth erinnert haben. Insgesamt war ich wirklich positiv überrascht. Zwar möchte ich jetzt nicht behaupten, daß dies das neue große Ding wird, aber ich muß dieser Band doch zugestehen, daß sie wider meines Erwartens weit aus dem Sumpf der Veröffentlichungen herausragt.
Ich höre „Krig“ nach wie vor sehr gerne. Man muss vorweg sagen, dass die ersten beiden DIMMU Werke hier als Pate standen & daher der Innovationsfaktor gleich null tendiert. Das soll jetzt nicht heißen, dass ISHTAR schlecht sind-ganz im Gegenteil. Mir gefällt diese Art des melodischen Black Metal ganz gut. Vor allem der Gesang der Keyboarderin fügt sich sehr gut in das Gesamtbild ein.