„Die spinnen, die Tschechen!“ würde Obelix sagen, wenn er sich durch die Diskographie dieser Chaotentruppe hören würde. ISACAARUM standen seit jeher für unberechenbaren musikalischen Wahnsinn, der stets mit einem überdeutlichen Augenzwinkern daherkommt. Gaben sie sich mit ihrem ersten Album „Die Verwandlung“ noch ganz Black Metal, der sich auf einem erstaunlich hohen Level präsentierte und mal locker ein paar nordische Größen an die Wand spielen konnte, ging es dann mit dem Nachfolger „Curbed“ überdeutlich auf die Death Metal / Grind Schiene.
So auch auf dem 2001 erschienen „Cunt Hackers“, der am besten als Mixtur aus Thrash-angereichertem, flotten Death Metal mit deftiger Porngrind-Attitüde beschrieben werden kann. Die Band selbst, bzw. deren Label bezeichnet es als „XXX Panzer Grind“. Allerdings unterlassen es die Tschechen trotz der unübersehbaren Eindeutigkeit ihrer Songtitel und Lyrics, selbige mit den sonst üblichen Pornosamples ausführlich zu untermalen. Nur einmal bei „Integrated Vulva Hacker“ gibt es zu verschrobenem Zweitklassen Loungegedudel etwas Gestöhne, aber bevor hier irgendetwas wie Pornostimmung aufkommen kann, zerhacken Instrumente und Brüllorgan die abstrakte Szenerie.
Nach einem kurzen Intro aus einem alten Computerspiel macht sich für ein paar Sekunden etwas Cyberflair breit, und dann schlägt der knochentrockene Sound des Schlagzeugs schon zu: Eingeleitet durch ein schmissiges Riff und der krächzend-keifenden Stimme des Mikrofonquälers kracht schon die Snare wie ein Maschinengewehr los. Dieses Spiel, bei dem die Snare auf jedem Takt ertönt, prägt den Stil des ganzen Albums und weiß gerade bei den fastpace-Attacken sehr zu begeistern. Diese ultrafiese Stimme, und dieser trockene Sound der Gitarren und Drums – einfach herrlich! Schon der Opener „Cumshot Combat“ konnte mich sofort mitreißen, und auch der Rest der Songs steht dem in nichts nach. Teilweise ertönen die Saitenhexer ziemlich tiefgestimmt, wenn man sich in ganz Grind-inkompatiblen gemäßigten Tempozonen aufhält. ISACAARUM fühlen sich zwar hauptamtlich dem Grindcore verpflichtet, beherrschen den Zickzackkurs zwischen Death Metal und Thrash sehr gut. Solche Riffs wie im Mittelteil von „T.N.T. Clit Orgasm“ hätten auch auf einer Frühneunziger-Thrash-Scheibe ihren Platz gefunden. Sie variieren oft das Tempo, brechen aber immer wieder in rasende Wutattacken aus. Hier regiert die Axt!
Man kann zum Thema Porngrind stehen wie man will, ISACAARUM erlauben es dem Hörer auf „Cunt Hackers“ sich trotz der übereindeutigen Lyrics nicht allzu sehr auf das Thema einzulassen, sondern einfach nur die simpel gesagt geile Mucke zu genießen. Und mal abgesehen davon: Wer nimmt sowas überhaupt ernst? Nicht mal die Band tut das, und lacht sich mindestens genauso schief, wie jeder, der mal die Texte liest.
Zwölf mal gibt’s hier richtig schön auf die Fresse, schnell, pervers und aggressiv. So muß dat krachen!
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