Irrlycht - Wolfish Grandeur

Zehn Jahre ist es her, dass IRRLYCHT ihr bis dato aktuelles vollständiges Album “Schatten des Gewitters” veröffentlicht haben. Trotz Pause läuft es 2021 rund bei den Heidelbergern, die sich 2017 wieder aufrappeln konnten. Im Januar waren IRRLYCHT bereits mit zwei Songs auf einer Split mit MALCUIDANT (“Unendliches Nychts”, Obscure Abhorrence Productions) vertreten und bringen nun ihr zweites Full-Length “Wolfish Grandeur” unter die Meute.

IRRLYCHT sind zurück!

Nach wie vor warten IRRLYCHT mit puristischem, typisch teutonisch anmutendem Black Metal mit ganz leicht finnischem Flair auf. Die Ingredienzienformel seit “Schatten des Gewitters” hat sich positiverweise nicht erheblich verändert. Klirrende Melodien, Blast Beats, schnelle Riffs und hasserfüllte Vocals. Diese sind auf “Wolfish Grandeur” im Gegensatz zum Vorgänger durchweg in deutscher Sprache verfasst. Somit passen alte NAGELFAR als Vergleich ganz gut, wobei IRRLYCHT deren Intensität nicht ganz erreichen.

Dennoch ist “Wolfish Grandeur” ein wirklich gutes Traditions-Black-Metal-Album geworden, das einen ein paar Jahre in der Zeit zurückkatapultiert. Die rohe Produktion ist funktional, doch ausbaufähig. Besonders Bass- und Snare-Drum klingen noch einen Tick steril, was besonders bei Double-Bass-Passagen auffällt. Das Songwriting hingegen ist ziel- und stilsicher. Die teils längeren Kompositionen verlieren sich nie in der Bedeutungslosigkeit; an Abwechslung fehlt es dankbarerweise auch nicht.

“Wolfish Grandeur”? Nicht ganz zu Unrecht.

IRRLYCHT haben mit dem zweiten Streich eine gelungene Platte erschaffen, die für altmodische Black-Metal-Fans hörenswert sein wird. Einen leichten Abzug in der B-Note gibt es, weil der Sound nicht ganz in der Lage ist, Atmosphäre und Stimmung der Songs ebenbürtig umzusetzen. Ändert nichts daran, dass Stücke wie der Titelsong oder “Zweige des Zweifels” dorthin treffen, wo sie treffen sollen: Herz und Nackenwirbel.