Unter "Blast From The Past" erscheinen jeden Mittwoch Reviews zu Alben, die wir bislang nicht ausreichend gewürdigt haben. Hier gibt es alle bisher erschienenen Blast-From-The-Past-Reviews.
Der Name Piet Sielck dürfte HELLOWEEN-Fans der frühen Jahre ein Begriff sein. Sielck war unter anderem mit Kai Hansen bei GENTRY aktiv. Aus diversen Gründen verabschiedete sich Sielck vom Musikerdasein. Seinen Platz übernahm Michael Weikath und aus GENTRY wurde HELLOWEEN, während Sielck sich einer Tontechnikerausbildung widmete. In den frühen 90ern tritt er vor allem als Produzent, unter anderem für BLIND GUARDIAN und URIAH HEEP, in Erscheinung. Irgendwann juckt es Sielck wieder in den Fingern und die Fantasy Geschichte rund um den „Iron Savior“ beginnt.
Piet Sielck und die Geschichte des eisernen Retters
Mitte der 90er Jahre ist Sielcks alter Weggefährte Kai Hansen mit seiner eigenen Band GAMMA RAY aktiv. Der Science-Fiction und Fantasy-Fan vertont seine selbsterdachte Geschichte des „Iron Savior“, welche gleichzeitig auch als Bandname fungiert. Für das Debüt holt sich Sielck mit Thomas „Thomen“ Stauch (Drummer, BLIND GUARDIAN) und Kai Hansen namhafte Unterstützung. Hansen und Sielck mischen die Scheibe in ihren Studios und am 30.Juni 1997 steht das Debütalbum in den Plattenläden.
Der Eiserne Retter kommt instrumental an („The Arrival“) und zieht weiter nach Atlantis („Atlantis Falling“). Es geht mit ordentlich Tempo zur Sache, die Vocals von Sielck gehen ins Ohr und eine progressive Passage bauen die Herren ebenfalls ein. Den Mix aus Power- und Speed Metal übernehmen die Protagonisten bei „Brave New World“, der Titeltrack liefert den ersten Ohrwurmrefrain und der Song tendiert mehr zum Power Metal.
Das Raumschiff feuert zu Beginn von „Riding On Fire“, ansonsten könnte der Song mit seinem intensiven Refrain auch von einer GAMMA RAY-Scheibe aus den 90ern stammen. Apropos GAMMA RAY: Hansen übernimmt das Ruder bei „Break It Up“. Pianoklänge eröffnen die Metal-Ballade, welche durch die Vocals punktet, ansonsten aber nicht viel mehr als Standardkost bietet. Zum vorherrschenden Sound und mit Sielck am Mikrofon kehren die Protagonisten umgehend („Assailant“, „Children Of The Wasteland“ oder „Protect The Law“) zurück.
Eine hervorstechende Nummer ist „Watcher In The Sky“, welche aus der Feder von Hansen stammt. Sielck und Hansen teilen sich den Gesang und IRON SAVIOR klingen wie GAMMA RAY 2.0. Nach der BLIND GUARDIAN-Gedächtnisnummer „For The World“ geht die Scheibe mit einem Cover zu Ende. „This Flight Tonight“ dürfte primär in der Version von NAZARETH bekannt sein, das Original stammt jedoch von JONI MITCHELL.
Das Debüt von IRON SAVIOR zeigt zu viele Nähe zu anderen Bands
Sielck und der Beginn der Vertonung der Science-Fiction Geschichte des „Iron Savior“ ist kein schlechtes Debütalbum, ist aber in vielen Teilen zu nah an Bands wie GAMMA RAY, BLIND GUARDIAN oder HELLOWEEN. Das ist verständlich, allen voran da der Kopf von GAMMA RAY entscheidend auf „Iron Savior“ mitwirkt. Für den großen Wurf reicht es bei IRON SAVIOR nicht, welches eventuell im Sinne des Bandchefs ist. Der Fokus scheint primär auf der Produzententätigkeit zu liegen und die Band ein schönes Hobby, um nicht immer nur hinter Bühne aktiv zu sein.
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