Ihr steht auf MUNICIPAL WASTE? Dann sind euch IRON REAGAN – rund um Frontsau Tony Foresta – wahrscheinlich längst ein Begriff. Aber falls nicht, solltet ihr das schleunigst ändern!
Denn auch auf ihrer zweiten Langgrille, wenn man bei 30 Minuten Spielzeit davon sprechen möchte, liefern die Crossover-Thrasher wieder feinstes Futter für die Anhänger besagter Stilrichtung. Kaum ein Song auf „Crossover Ministry“ geht länger als zwei Minuten. Um dem Hass auf das System Ausdruck zu verleihen, ist Komplexität genauso überflüssig wie technische Finesse. Stattdessen prügeln IRON REAGAN ohne Rücksicht auf Verluste um sich. Dabei kommen immer wieder coole Riffs wie in „Grim Business“ oder „Condition Evolution“ rum. „Dead With My Friends“, der längste Song der Platte, nimmt wiederum den Fuß vom Gaspedal, um Platz für eine düstere Atmosphäre zu machen
IRON REAGAN treten auf der Stelle
Musikalische Abwechslung ist auf „Crossover Ministry“ weitestgehend Fehlanzeige. IRON REAGAN beschränken sich lieber auf das, was sie können: Hymnen für den nächsten Moshpit. Genügend Material zum Headbangen ist ebenfalls vorhanden. Metal- wie Hardcore-Jünger kommen also voll auf ihre Kosten. Zudem haben Gitarrist Phil Hall und Mixing-Mann Kurt Ballou die Platte amtlich in Szene gesetzt. „Crossover Ministry“ klingt rotziger als jedes der letzten MUNICIPAL WASTE-Alben. Wem die Vorgängerplatte „Tyranny Of Will“ bekannt ist, wird sich sofort heimisch fühlen.
Doch das ist Segen und Fluch zugleich. Denn auch wenn die vorhandenen Songs durchweg Spaß machen, stellt sich schnell das Gefühl ein, das alles schon gehört zu haben. IRON REAGAN verzichten auf jegliche Form der Weiterentwicklung. Ziemlich sicher wird es genügend Fans geben, die genau das befürworten. Mit etwas mehr Mut zu Experimenten, hätte „Crossover Ministry“ aber das Zeug dazu gehabt, aus dem aktuellen Wust an Hardcore- und Thrash-Veröffentlichungen hervorzustechen. So ist es „nur“ ein gelungener Genre-Beitrag.
Anhänger von MUNICPAL WASTE können genauso bedenkenlos ihr Exemplar von „Crossover Ministry“ ordern, wie Fans des Vorgängeralbums. Wer sich allerdings auch nur die kleinste Neuerung von den Amis gewünscht hat, kann die Platte getrost ignorieren.
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