Iron Maiden - Powerslave

Review

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Iron Maiden“ und „Killers“ waren Fingerübungen, die Großes erahnen ließen, „The Number Of The Beast“ der internationale Durchbruch und „Piece Of Mind“ die Festigung der Band in der weltweiten Metalszene. Doch damit geben sich IRON MAIDEN noch lange nicht zufrieden. Zum ersten Mal in der Bandgeschichte gibt es zwischen zwei Alben keinen Besetzungswechsel. Diese Tatsache nutzt die nach der „World Piece Tour“ gut eingespielte Mannschaft schamlos aus, um mit dem fünften Lonplayer „Powerslave“ ihr bis dato längstes, ambitioniertestes und bestes Werk abzuliefern.

Dabei steigen die Jungfrauen mit einem Song-Doppel ein, das so auch auf einem der Vorgängeralben hätte stattfinden können. Während „Aces High“ vor allem von Dickinsons gottgleicher Gesangsleistung getragen wird – im Refrain klingt er wirklich wie eine „Air Raid Sirene“ – ist „2 Minutes To Midnight“ ein cooler Riff-Rocker aus der Smith/Dickinson-Schmiede.

Iron Maiden erweitern ihren Sound

Anschließend aber wagen MAIDEN den ein oder anderen überraschenden Schritt. So baut die Dickinson-Komposition „Flash Of The Blade“ mit einem ungewohnt simplen Gitarrenriff eine ungeheure Spannung auf. Dazu peitsch McBrain die Band mit seinem energetischen Schlagzeugspiel nach vorn, bevor sich der Song in einem absoluten Ohrwurm-Refrain entlädt. Selten haben die Jungfrauen so sehr auf ein einzelnes Riff und dessen Wirkung gesetzt. Mit „Losfer Words (Big ‚Orra)“ enthält „Powerslave“ zudem das erste Instrumentalstück seit Dickinsons Einstieg. Hier beweisen IRON MAIDEN mal wieder, dass griffige Hooks auch auf der Gitarre möglich sind. Der Track geht vom ersten Riff an gut ins Ohr und lockert das Album angenehm auf.

Das Beste kommt zum Schluss

Doch der wirkliche Groß Wurf der Platte gelingt der Band erst ganz zum Schluss. Bruce Dickinson beweist mit dem siebenminütigen Titelstück, dass er nicht nur innerhalb der Band, sondern im gesamten Metal-Genre zu den größten Songwritern überhaupt gehört. Die orientalisch angehauchten Harmonien im Riffing setzen Akzente, die es so noch nie bei IRON MAIDEN zu hören gab. Doch Steve Harris legt nach mit „Rime Of The Ancient Mariner“. Der dreizehnminütige Epos fährt von coolen Riffs, überraschenden Rhythmuswechseln, atmosphärischem Mittelteil und virtuosem Spiel alles auf, was den Sound der britischen Stahlschmiede ausmacht. Zudem verzichtet die Band hier auf jegliche Form von gängigen Songstrukturen. Stattdessen fließt „Rime Of The Ancient Mariner“ dahin, ohne dabei jemals zu langweilen.

„Powerslave“ ist ein weiteres Metal-Monument in der Diskographie von IRON MAIDEN. Auch beim fünften Anlauf geraten die Mannen um Steve Harris nicht ins Straucheln, sondern setzten lieber noch mal einen drauf. Die an das Album anschließende „World Slavery Tour“ wird zur längsten Konzertreise der Band und bricht alle Rekorde. IRON MAIDEN sind endgültig die unangefochtenen Speerspitze des Heavy Metals.

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01.11.2017

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Iron Maiden auf Tour

10 Kommentare zu Iron Maiden - Powerslave

  1. Doktor von Pain sagt:

    Kann man so sehen, muss man natürlich nicht. „Aces High“, „Two Minutes to Midnight“, „Powerslave“ und vor allem „Rime of the Ancient Mariner“ sind auch für mich klare Zehn-Punkte-Songs. Aber dazwischen befindet sich auch eher Mittelprächtiges, zum Beispiel das im Review nicht genannte „The Duellists“. „Flash of the Blade“ und „Back in the Village“ finde ich ebenfalls nicht so prickelnd.

    8/10
    1. hellgore sagt:

      Exakt getroffen!

      8/10
  2. Azrael sagt:

    Einfach, weil die Userwertung eine 10 sein muss!

    10/10
    1. Doktor von Pain sagt:

      Das wird vermutlich nix, wenn nicht alle eine 10 geben. Schade.

  3. Steve Harris sagt:

    Wieso wird hier 30 jahre nach release ein Review veröffentlicht? Verstehe den Sinn nicht so ganz, aber wenn einem nichts mehr einfällt…
    Zu dem Album selbst ist nur zu sagen, bis auf ein paar recht schwache Titel, sehr stark.

    7/10
  4. der holgi sagt:

    Powerslave hätte DIE Scheibe für Maiden sein/werden können, wie im Review schon geschrieben hat man einmalige Hymnen an Bord, aber andererseits auch eine Hand voll mittelmässiger Titel.

    Flash oh the Blade zB, finde ich schlimm. Und back in the Village, autsch.

    Nicht meine Lieblings VÖ.

    7/10
  5. Eisgeist sagt:

    Als ich vor ca. 20 Jahren langsam auf den Geschmack kam, wurde mir das Album von meinem „Mentor“ auch als beste Maiden-Platte vorgestellt. Bin aber wie einige andere hier auch der Meinung, dass die Mitte der Platte (Songs 3-6) im Vergleich zu Anfang und Ende etwas durchhängt. Wobei das halt mal wieder Jammern auf sehr hohem Niveau ist, und die letzten zwei Minuten von „The Duellists“ auch einiges rausreißt. Deshalb 8,7/10.

    @Steve Harris: Ist doch gut, wenn solche Klassiker eine späte Würdigung erfahren. Sollte es tatsächlich arme Seelen geben, die auf metal.de lesen OHNE dieses Album zu kennen, wird Ihnen so vielleicht Rettung zuteil. 😉

    9/10
  6. Sane sagt:

    Was habt ihr nur alle gegen Flash of the blade??
    Es gibt füllmaterial auf der Scheibe aber ich finde der Song ist es nicht..
    Für die zehn Punkte ist es einfach nicht DAS perfekte klassische metalalbum.
    Das ist und bleibt painkiller für mich und da gibt es ausser Hits nur Hits.
    Trotzdem ist powerslave eins der besten wenn nicht das beste Maiden Album.

    9/10
  7. Volker sagt:

    Ich geb 9/10 Punkten.
    Es ist eines der besten Maiden-Alben!!!