IRON MAIDEN – Mythos, Träume und Superlativen. Was Bruce Dickinson, Steve Harris und Mannschaft in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten auf die Beine gestellt haben, ist neben AC/DC und den ROLLING STONE wohl eine der erfolgreichsten und mächtigsten Rock-Historien überhaupt. IRON MAIDEN gehören, trotz stetig steigenden Alters, zu den beliebtesten Heavy Metal-Acts der Gegenwart, auch wenn ihre musikalische Präsenz vielerorts heftig diskutiert wird. Vor allem ihre Veröffentlichungspolitik lässt manche Kritiker laut werden. Besieht man nämlich die Output-Liste der eisernen Jungfrauen seit 1990 stehen sechs Best Of-Kompilationen (inklusive vorliegender), vier Live-Alben und sage und schreibe zehn Video- bzw. DVD-Produktionen auf dem Merkzettel. Dem gegenüber wurden ebenfalls acht Studioalben veröffentlicht. Dass IRON MAIDEN einen Hang zu DVD- und Konzert-Releases haben, dürfte mittlerweile bekannt sein, es muss aber ja auch nicht alles unbedingt gekauft werden.
Das werden sich viele Fans auch beim aktuellen Release von IRON MAIDEN in Form von „From Fear To Eternity (The Best Of 1990-2010)“ denken, denn neues Material darf hier keinesfalls erwartet werden. Viel mehr handelt es sich um die konsequente Weiterführung der Best Of-Reihe, die 2008 mit „Somewhere Back In Time“ und den Jahren 1980-1989 ihren „Beginn“ genommen hat. 23 Songs, darunter vier Live-Versionen, wurden auf der neuen Zusammenstellung vereint und die decken das musikalische Schaffen der Band in den letzten zwei Dekaden perfekt ab. Natürlich lässt sich über die Auswahl der Songs bei einer solch gigantischen Institution immer streiten, alles in allem haben die MAIDENs aber ein relativ gutes Händchen bei der Songwahl bewiesen. Während das eher unsägliche 1990er Werk „No Prayer For The Dying“ mit gleich drei Songs vertreten ist, schafften es vom starken, rauen „Fear Of The Dark“ ebenfalls drei Titel auf die Platte. Der erste und stark unterschätzte Auftritt von Blaze Bayley als temporären Fronter auf „The X Factor“ ist ebenfalls mit zwei Titeln vertreten, vom schwächlichen Nachfolger „Virtual XI“ nur das epische „The Clansman“. Alle Songs liegen standesgemäß in Live-Versionen vor, da Dickinson zu dieser Zeit ja nicht als Sänger der Band aktiv war. Das kann man halten, wie man will, ich persönlich finde es etwas schade, dass Bayley als langjähriger Teil der Band einfach so aus der Sache rausgedrückt wird, aber gut. Weiter geht es mit drei Titeln von „Brave New World“, vier von „Dance Of Death“, ebenfalls vier von „A Matter Of Life And Death“ und drei aus dem neuesten Studiooutput „The Final Frontier“.
Wie man sieht, handelt es sich hierbei also um eine gediegene Mischung, wobei der Fokus sicherlich auf den neueren Veröffentlichungen der Band liegt, was zwar einigen wahrscheinlich nicht passen wird, im Gegensatz zum Großteil der 90er Alben aber sicherlich gerechtfertigt ist. Mit „From Fear To Eternity (The Best Of 1990-2010)“ kommt also eine durchaus gelungene Kompilation der besten IRON MAIDEN-Songs der letzten zwei Jahrzehnte auf den Markt. Für Nichtkenner (gibt es solche?) der Band ein toller Einstieg in die weite MAIDEN-Metalwelt, für Fans eigentlich nur ein weiterer Staubfänger im Regal, denn so wie man MAIDEN-Fans kennt, stehen sowieso alle Studioscheiben im Regal und ein solches Best Of, das unverständlicherweise ohne jegliches Bonusmaterial oder -songs daher kommt, lässt sich auf dem hauseigenen PC auch leicht mittels Random-Wiedergabe-Modus herstellen. Klingt vielleich hart, ist aber so… Wie gesagt, alle Die Hard-Anhänger greifen sowieso zu, Neulinge sollten auch, andere können getrost darauf verzichten, zumal die Artwork-Qualitäten der IRON MAIDEN-Designer in den letzten Jahren rapide abnehmen. Schade drum ;)!
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